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Vom Rotthauser Friedhof zum Fritz-Rahkob-Platz

Die geschmückte Gedenktafel am 24. August 2017.

Wie in jedem Jahr seit der Wiedergründung der VVN-BdA in Gelsenkirchen 2006 durch alte und junge Antifaschistinnen und Antifaschisten hatten wir auch am 24. August 2017 zu einer kleinen Gedenkveranstaltung auf dem Fritz-Rahkob-Platz eingeladen. In diesem Jahr jährte sich zum 30. Mal die Benennung des Platzes. Die Erinnerungstafel war am 30. Januar 1987 vom damaligen Oberbürgermeister Werner Kuhlmann (SPD) und dem ehemaligen Widerstandskämpfer Franz Rogowski (VVN) enthüllt worden. Aus diesem Anlass und weil Fritz Rahkob ein kommunistischer Widerstandskämpfer gewesen ist, hatten wir mit Heinz-Peter Thermann einen Vertreter der DKP um einen Redebeitrag gebeten.

Nach einleitenden Worten durch Lothar Wickermann (VVN-BdA) für den Veranstalter widmete sich Heinz-Peter Thermann dem Werdegang Fritz Rahkobs in einer Zeit, die von der Spaltung der einstmals breiten Sozialdemokratie in SPD und KPD bestimmt war. Die Zustimmung der SPD zu den Kriegskrediten 1914 und die Niederschlagung der Novemberevolution markieren die entscheidenden Stationen. Er kritisierte die mangelhafte Vergangenheitsbewältigung nach 1945 und betonte die Kontinutiät des Antikommunismus vor und nach 1945.

Heinz-Peter Thermann während seiner Rede.

In seiner Rede ging er auch auf die Sozialdemokratin Margarethe Zingler, den Priester Heinrich König und den Juden Leopold Neuwald ein, nach denen vor 30 Jahren weitere Plätze in Erinnerung an Widerstand und Verfolgung benannt worden waren. Nicht zuletzt erwähnte er die Initiative, einen fünften Platz in Erinnerung an die verfolgten Sinti und Roma zu benennen.

Ein Dutzend Besucher erinnerten gemeinsam an Emma und Fritz Rahkob.

Wenn wir an Fritz Rahkob erinnern, gedenken wir immer auch seiner Frau Emma Rahkob. Beide sind auf dem Rotthauser Friedhof bestattet, den wir am Tag zuvor besucht hatten. Zum zweiten Mal hatte Klaus Brandt hier zu einer kleinen Gedenkveranstaltung eingeladen. Er erinnert damit an die lange verdrängten Zwangsarbeiter aus der Ukraine und aus Polen, die bei dem Dahlbusch-Unglück 1943 ebenfalls ums Leben gekommen waren. Die Gestaltung der Gedenkstätte hatte sie jahrzehntelang unterschlagen. Seit 2012 hat Klaus Brandt sich mit dem Thema beschäftigt, das ihm auch aus persönlichen Gründen keine Ruhe ließ.

Die Grabplatte für die achtzehn Zwangsarbeiter mit dem – kastrierten – Text.

Seit Ende letzten Jahres ist nun eine in der ursprünglichen Gestaltung leer gebliebene Grabplatte zur Erinnerung an die umgekommenen achtzehn Zwangsarbeiter beschriftet. Allerdings hatte sowohl die Friedhofsverwaltung als auch die Bezirksvertretung Süd den Satz „Zu Nazizeiten zählten sie nicht zu den Kameraden, sie galten als Untermenschen.“ als vermeintlich unsachlich abgelehnt, dieser durfte nicht mit auf die Grabplatte.

Anschließend besuchten wir noch die Grabstätte des Freidenker-Verbandes, die sich nur wenig entfernt ebenfalls auf dem Rotthauser Friedhof befindet. Hier sind auch Emma und Fritz Rahkob bestattet worden. Allerdings reicht die Beschriftung auf dem Grabstein aus Platzgründen nur bis ins Jahr 1962 zurück. Daher findet sich nur noch der Name von Emma Rahkob, die hier 1972 beigesetzt worden ist, aber nicht (mehr?) der von Fritz Rahkob.

Die Grabstätte des Freidenker-Verbands auf dem Rotthauser Friedhof. Hier sind auch Fritz und Emma Rahkob beigesetzt.

Gedenken an Zwangsarbeiter auf dem Rotthauser Friedhof

Klaus Brandt erinnert auf dem Rotthauser Friedhof an 18 Zwangsarbeiter

Klaus Brandt erinnert auf dem Rotthauser Friedhof an 18 Zwangsarbeiter.

Ein Blumengebinde für die 17 ukrainischen und einen Kranz für den polnischen Zwangsarbeiter legte Klaus Brandt heute auf der Grabstelle mit der unbeschriftet gebliebenen Grabplatte nieder.

Während am Denkmal für das Grubenunglück vom 23. August 1943 der offizielle Kranz der Dahlbusch-Nachfolgegesellschaft lag, erinnerten Klaus Brandt und sieben weitere Besucher, darunter auch zwei Nachkommen der 34 insgesamt verunglückten Bergleute, am Jahrestag des Grubenunglücks namentlich an die bei dem Unglück umgekommenen 18 Zwangsarbeiter.

Klaus Brandt erneuert damit seine Kritik, dass die Gestaltung des Denkmals die Zwangsarbeiter unterschlägt. Symbolisch wurden sie heute dem Vergessen entrissen.

Namentliches Gedenken an die unterschlagenen Zwangsarbeiter auf dem Rotthauser Friedhof.

Namentliches Gedenken an die unterschlagenen Zwangsarbeiter auf dem Rotthauser Friedhof.

„Den Nazis waren sie Untermenschen“

Was wäre Gelsenkirchen ohne seine unermüdlichen Einzelkämpfer? Der Gelsenkirchener Sozialdemokrat Klaus Brandt lädt für Dienstag, dem 23. August 2016 um 18 Uhr auf den Rotthauser Friedhof ein. Am Jahrestag des Grubenunglücks von 1943 auf der Zeche Dahlbusch wird er an der Grabstätte ein Blumengebinde niederlegen, welches auch namentlich an die achtzehn Zwangsarbeiter erinnert, die nicht an dieser Stelle beerdigt wurden.

Denkmal zur Erinnerung an die toten Bergleute des Grubenunglücks vom 23. August 1943 auf dem Friedhof Rotthausen

Denkmal zur Erinnerung an die toten Bergleute des Grubenunglücks vom 23. August 1943 auf dem Friedhof Rotthausen.

Seit 2012 beschäftigt sich der Gelsenkirchener mit der Grabgestaltung und dem Denkmal für die Opfer des 1943er Grubenunglücks. Er kritisiert, dass die Grabgestaltung die damaligen Zwangsarbeiter unterschlägt.

Die Fakten: Am 23. August 1943 verloren durch eine Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion 34 Bergleute ihr Leben. Die deutschen Toten und ein italienischer Toter wurden in Einzelgräbern auf dem Rotthauser Friedhof bestattet, die 17 sowjetischen und ein polnischer Zwangsarbeiter kamen in ein Sammelgrab. 1947 wurden die toten Zwangsarbeiter auf den Ostfriedhof umgebettet. 1949 wurde das Denkmal an den Grabstellen für die deutschen Bergleute und dem italienischen Bergmann auf dem Rotthauser Friedhof errichtet.

2015 schlug Klaus Brandt vor, eine unbeschriftet gebliebene Grabplatte der Erinnerung an die achtzehn Zwangsarbeiter zu widmen, stieß aber mit seinem Formulierungsvorschlag bei Gelsendienste auf Granit. Auch die Bezirksvertretung Süd, an die er sich um Unterstützung wandte, wies sein Anliegen zurück. In der Begründung hieß es u.a.: „Die Würde des Friedhofs und seine Zweckbestimmung als Ort der Trauer und des Gedenken erfordern Sensibilität und politische Neutralität.“ Klaus Brandt ist nach wie vor anderer Ansicht und wird dies am Jahrestag kundtun.

Klaus Brandt (links im Bild) mit August Bebel und Andreas Jordan während der Antikriegstagsveranstaltung 2014

Klaus Brandt (links im Bild) mit August Bebel und Andreas Jordan während der Antikriegstagsveranstaltung 2014.

Kriegerdenkmale und Kriegsvorbereitung in Gelsenkirchen

Das Ehrenmal in Gelsenkirchen-Buer, Zum Ehrenmal.

Das Ehrenmal in Gelsenkirchen-Buer, Zum Ehrenmal.

Vor einhundert Jahren tobte der Erste Weltkrieg nun schon seit fast zwei Jahren. 1914 begonnen, war ein Ende nicht absehbar, waren sogar weitere Staaten 1915 und 1916 in den Weltkrieg eingetreten. In unserer Gegenwart wird die öffentliche Wahrnehmung des Ersten Weltkrieges in diesem Jahr von zwei Ereignissen bestimmt: der Schlacht vor Verdun und dem Völkermord an den Armeniern. In Westeuropa schickten die jeweiligen militärischen Oberbefehlshaber 1916 deutsche und französische Truppen vor Verdun in den Tod einer sinnlosen „Materialschlacht“. Im Orient schickten 1915/16 staatliche Stellen die seit Jahrhunderten in Anatolien siedelnden christlichen Armenier in den Tod und löschten die westarmenische Kultur aus.

Auch an Gelsenkirchen und seinen Bürgern ging der Erste Weltkrieg nicht spurlos vorüber, wenn die Stadt auch von militärischen Kämpfen verschont blieb. Die Bevölkerung litt unter der zunehmend schlechter werdenden Ernährung und unter verschlechterten Arbeitsbedingungen. Die Lücken in den Zechen und Industriebetrieben durch die in den Krieg eingezogenen Männer wurden nicht nur durch Mehrarbeit der verbliebenen Männer ausgeglichen, sondern auch durch den Einsatz von Kriegsgefangenen und durch Frauenarbeit. Die für den Krieg produzierenden Industrieellen konnten ihre Gewinne steigern, während mehr als 7300 Soldaten aus den Gemeinden Gelsenkirchen, Buer und Horst in den Jahren 1914 bis 1918 auf den Schlachtfeldern starben.

Kriegerdenkmal des „Turner-Club Gelsenkirchen von 1874 e.V.“ aus dem Jahr 1924, Hauptstraße 50 am Grillo-Gymnasium

Kriegerdenkmal des „Turner-Club Gelsenkirchen 1874 e.V.“ aus dem Jahr 1924, Hauptstraße 50 am Grillo-Gymnasium.

Heute erinnern an den Ersten Weltkrieg in Gelsenkirchen noch einige steinerne Zeugen, in der Denkmalliste der Stadt Gelsenkirchen (vom 17.05.2011) sind sie als „Kriegerdenkmal“ aufgeführt. Nun könnte man meinen, die Denkmale dienten nur der Erinnerung an die gefallenen Soldaten aus Gelsenkirchen. Mehrere von ihnen wurden jedoch nach 1933 errichtet. Mit ihnen stellten die Nazis die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten in den Dienst ihrer innenpolitischen Kriegsvorbereitung für den Zweiten Weltkrieg. Ein vergessenes Kriegerdenkmal aus der Nazi-Zeit wurde sogar erst 2015 von einem nichtöffentlichen Werksgelände in den öffentlichen Raum der Stadt versetzt.

Kriegerdenkmal am Grillo-Gymnasium

Zum Antikriegstag, der traditionell an die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges durch Nazi-Deutschland erinnert, war am 1. September 2014 erstmals mit einer Abschlusskundgebung vor dem fast vergessenen und zugewachsenen Denkmal am Grillo-Gymnasium auch an den Ersten Weltkrieg erinnert worden. Dieses Denkmal war vom „Turner-Club Gelsenkirchen 1874 e.V.“ bereits im Jahre 1924 für „unserer im Weltkriege 1914-1918 gefallenen 71 Turnbrüder“ errichtet worden. Wie der Inschrift auf dem Denkmal weiter zu entnehmen ist, war der 50. Jahrestag der Vereinsgründung am 27. Juli 1924 der Anlass der Denkmalstiftung. Wie auch andere Kriegerdenkmale des Ersten Weltkrieges wurde seine Widmung nach dem Zweiten Weltkrieg ergänzt. In diesem Fall um „54 gefallene Turnbrüder 1939-1945“. Die Gestaltung zeigt unter anderem einen Stahlhelm und ein Eisernes Kreuz. Zum Antikriegstag 2014 ist es in ein temporäres Denkmal für den unbekannten Deserteuer umgewandelt worden.

Kriegerdenkmal am Machensplatz

Kriegerdenkmal am Machensplatz in Erinnerung an das Reserveregiment 56 aus dem Jahre 1934.

Kriegerdenkmal am Machensplatz in Erinnerung an das Reserveregiment 56 aus dem Jahre 1934.

Am Machensplatz, gegenüber dem früheren Gelsenkirchener Rathaus, war im Jahre 1934 ein Kriegerdenkmal dem Reserveregiment 56 gewidmet worden. Wie dem Beitrag „Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges“ zu entnehmen ist, waren die Gelsenkirchener Soldaten des Regiments in der damaligen Georgschule in der Altstadt versammelt und ausgerüstet worden. Sie wurden am 6. August 1914 verladen und kamen zusammen mit der 13. Reservedivision zur Westfront. Die Einheit erlitt schwere Verluste beim ersten Kampfeinsatz im September 1914 und wurde auch 1916 in der Schlacht um Verdun eingesetzt. Das Denkmal wurde genau 20 Jahre nach dem ersten Kampfeinsatz eingeweiht, um der Verluste bei der sogenannten „Feuertaufe“ zu gedenken. (Der ursprüngliche Beitrag ist auf der Internet-Seite der Stadt Gelsenkirchen nicht mehr vorhanden, aber im Wiki der Gelsenkirchener Geschichten dokumentiert.)

Dahlbuschdenkmal aus dem Jahre 1937, heute im Dahlbuschpark an der Beethovenstraße in Gelsenkirchen-Rotthausen

Dahlbuschdenkmal aus dem Jahre 1937, heute im Dahlbuschpark an der Beethovenstraße in Gelsenkirchen-Rotthausen.

Kriegerdenkmal Zeche Dahlbusch

Im heutigen Dahlbusch-Park befindet sich das Ehrenmal der Zeche Dahlbusch sowie eine erläuternde Tafel nach dem städtischen Konzept der Erinnerungsorte. Danach war das Ehrenmal 1937 durch die Bergwerksgesellschaft Dahlbusch zur Erinnerung an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Werksangehörigen errichtet worden. Es stand ursprünglich vor der Schachtanlage 8 an der Rotthauser Straße. Der heute noch vorhandene Steinquader war vom Halfmannshofer Künstler Hubert Nietsch, der auch das Kriegerdenkmal Schalker Verein (weiter unten) und weitere Nazi-Kunst geschaffen hat, gestaltet worden.

Es zeigt einen Soldaten und einen Bergmann, die ursprünglich von einem Eisernen Kreuz und einem Hakenkreuz flankiert waren. Der Kriegstod der Bergleute wurde durch die Bildsprache und die Inschriften „Unseren gefallenen Arbeitskameraden“ und „Sie starben für Deutschland“ heroisiert und mit dem Nationalsozialismus verknüpft. Nach der Schließung der Zeche wurde der Steinquader in den heutigen Dahlbusch-Park versetzt und soll nun, so heißt es zumindest auf der Tafel, an die Toten des Ersten Weltkrieges wie an deren Instrumentalisierung durch die Nazis erinnern. Wie man sich das vorzustellen hat, bleibt allerdings der Phantasie des Besuchers überlassen.

Kriegerdenkmal „Ehrenmal“ in Buer

Das größte und auch über Gelsenkirchen hinaus bekannte Kriegerdenkmal ist das oft einfach nur „Ehrenmal“ genannte Denkmal in Gelsenkirchen-Buer auf einer Anhöhe am Berger See gelegen. Auch hier findet sich eine erläuternde Tafel nach dem städtischen Konzept der Erinnerungsorte. Danach ging die ursprüngliche Initiative 1925 von der Bueraner Bürgerschaft aus um die im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 und die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten sowie die Toten der französisch-belgischen Ruhrbesetzung von 1923 zu ehren. Als das Denkmal am 13. Mai 1934 feierlich eingeweiht wurde, hatten die Nazis die Gestaltung geprägt, neben einem Hakenkreuz fanden sich auch sogenannte „Märtyrern“ der NSDAP in den Inschriften. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Nazi-Inschriften und -Symbole entfernt, sowie Inschriften ergänzt, die an die Opfer des Zweiten Weltkrieges erinnern und zum Frieden mahnen. Das Ehrenmal hat einen eigenen Eintrag in der Wikipedia.

Das Ehrenmal in Gelsenkirchen-Buer, Zum Ehrenmal.

Das Ehrenmal in Gelsenkirchen-Buer, Zum Ehrenmal.

Kriegerdenkmal des Schalker Vereins

Neben diesen bereits im öffentlichen Raum befindlichen Denkmalen versetzte die Stadt Gelsenkirchen im Jahre 2015 ein zuvor auf dem Werksgelände des ehemaligen Schalker Vereins vergessenes Kriegerdenkmal an einen öffentlichen Weg. Wieder findet sich eine erläuternde Tafel nach dem städtischen Konzept der Erinnerungsorte sowie ein Stein mit der  Inschrift „Die Toten mahnen zum Frieden“.

Es handelt sich um ein 5 Meter hohes, lorbeergeschmücktes Schwert aus Gussstahl, angebracht an einer 6 Meter hohen Granitstele. Ursprünglich war es am 1. Mai 1937 auf dem Gelände des Schalker Vereins feierlich eingeweiht worden. Mit den Inschriften wie beim Dahlbusch-Denkmal (weiter oben) „Den gefallenen Arbeitskameraden 1914-1918“ und „Sie starben für Deutschland“ wurden die im Ersten Weltkrieg gefallenen Werksangehörigen in den Dienst der innenpolitischen Kriegsvorbereitung der Nazis gestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Jahre 1939-1945 ergänzt. Danach geriet es in Vergessenheit und wuchs in einer Ecke des Geländes zu.

Kriegerdenkmal des Schalker Vereins - ein Nazi-Schwert aus dem Jahre 1937 wurden 2015 an einen öffentlichen Weg umgesetzt.

Kriegerdenkmal des Schalker Vereins – ein Nazi-Schwert aus dem Jahre 1937, wurde 2015 an einen öffentlichen Weg umgesetzt.

Nach dem Verkauf des Schalker Vereins vor einigen Jahren und während der Umgestaltung des früheren Werksgeländes wurde es wiederentdeckt. Es wurde unter Denkmalschutz gestellt und kurz vor dem 9. November 2015 an einen öffentlichen Weg in der Nähe des alten Standortes umgesetzt. Dagegen fordert die Gelsenkirchener VVN -BdA eine öffentliche Diskussion und die Umgestaltung in ein antifaschistisches Denkmal. Gerade auf dem Gelände des Schalker Vereins bietet sich die Thematisierung von Rüstungsproduktion, Zwangsarbeit, Widerstand und Bombenkrieg an, um aus der Geschichte zu lernen, dass und warum sie sich nicht wiederholen darf. (Eine ausführliche Berichterstattung dazu findet sich hier.)

Weitere Erinnerungsorte in Kirchen und Schulen

Als Antwort auf meine Frage im Forum der „Gelsenkirchener Geschichten“ erhielt ich neben dem bei diesem Thema fast schon zu erwartenden Troll aus dem rechten Spektrum wertvolle Hinweise auf weitere Erinnerungsorte in Gelsenkirchen an weniger öffentlichen Orten. So hat es in Kirchen und Schulen Gedenktafeln oder in einem Fall ein Gedenkbuch der Gefallenen gegeben, die teilweise durch Umbauten verschwunden sind, teilweise noch heute vorhanden sind. Unterscheiden lässt sich meines Erachtens zwischen einem namentlichen Gedenken, in dem die einzelnen Personen im Vordergrund stehen, und der Verklärung der Toten des Ersten Weltkrieges durch Nazi-affine Denkmale und summarische Inschriften wie „Den gefallenen Arbeitskameraden“ und „Sie starben für Deutschland.“ Dabei sind die Grenzen sicherlich fließend, denn auch vor 1933 gab es eine nationalistische Verklärung der Toten des Ersten Weltkrieges.

Flüchtlingskrise ermuntert AfD und ProNRW

Wahlplakat der "Alternative für Deutschland" zur Kommunalwahl in Gelsenkirchen 2014

Wahlplakat der „Alternative für Deutschland“ zur Kommunalwahl in Gelsenkirchen 2014

Die weltweite Flüchtlingskrise, die seit August auch Deutschland erreicht, ermuntert die rechten Parteien AfD und ProNRW, in erneuten Versuchen ihre politischen Vorstellungen an den Mann und an die Frau zu bringen. Dagegen wehren sich Gelsenkirchener Antifaschistinnen und Antifaschisten verschiedener politischer Couleur.

Die aufgrund interner Auseinandersetzungen nicht mehr als Fraktion im Rat der Stadt vertretene AfD Gelsenkirchen führt derzeit wöchentliche Infostände in verschiedenen Stadtteilen durch. Sie bezeichnet diese Reihe mit dem militärischen Begriff „Herbstoffensive“. Letzten Samstag begegneten ihnen rund 20 Antifaschistinnen und Antifaschisten auf dem Rotthauser Markt, die ihren Stand friedlich umzingelten, mit ihnen – wenn auch sinnlose – Diskussionen führten und flugblattverteilende AFDler begleitete, um Diskussionen mit Passanten nicht zu einseitig werden zu lassen. Fur AfD-Flyer hatten wir extra Mülleimer mitgebracht, um sie gleich entsorgen zu können.

Mut zur Wahrheit?

Die für letzten Mittwoch von der AfD Gelsenkirchen angekündigte Diskussionsveranstaltung im Rotthauser „Haus Steinfurt“ sagte der Wirt selbst ab. Trotzdem erschienen am Mittwoch abend rund 10 Antifaschistinnen und Antifaschisten friedlich vor der Gaststätte in der Belforter Straße, die von zwei bulligen Türstehern bewacht wurde. Wie wir inzwischen erfuhren, hatte die AfD Gelsenkirchen einen anderen Veranstaltungsort gefunden. Auf ihrer Homepage beklagte sie, dass sie die Veranstaltung wegen „Gewaltandrohungen“ verlegt hätte und so nur Mitglieder und Interessierte hätten teilnehmen können. An die behauptete „Gewaltandrohung“ glaube ich nicht. Hier zeigt sich nur, wie wenig „Mut zur Wahrheit“ sie doch hat. Oder welches taktische Verständnis von Wahrheit sie besitzt.

Am morgigen Samstag, 31.10.2015, sind beide rechte Parteien, AfD und ProNRW, gleichzeitig in Gelsenkirchen aktiv. Die AfD Gelsenkirchen führt im beschaulichen Stadtteil Resse auf der Ewaldstraße ab 10 Uhr einen weiteren Infostand im Rahmen ihrer „Herbstoffensive“ durch, während ProNRW ihre samstägliche Mahnwachenserie im Ruhrgebiet fortsetzt. Letzten Samstag war ProNRW in Duisburg, Oberhausen und Mülheim, an diesem Samstag will sie Bochum, Bottrop und Gelsenkirchen besuchen. Ihre sogenannte „Mahnwache gegen Asylmissbrauch“ will die sich selbst „Bürgerbewegung“ nennende Organisation nach längerer Suche eines geeigneten Platzes auf dem Bahnhofsvorplatz durchführen. Nach Erfahrungen vom letzten Samstag muss man wohl mit 5 bis 10 bewegten ProNRWlern rechnen. Nicht daran teilnehmen wird wohl der Gelsenkirchener Kevin Hauer, da sich die Gelsenkirchener „Bürgerbewegung“ ProNRW nach Streitigkeiten innerhalb der Pro-Bewegung der ebenso rechten „Bürgerbewegung“ Pro Deutschland angeschlossen hatte. Im Augenblick herrscht wohl mehr Bewegung zwischen den ProXYs.

Das Gelsenkirchener Bündnis gegen Krieg und Faschismus hat ab 15.30 Uhr eine Kundgebung „Stopp Asylrechtsverschärfung“ auf der Bahnhofstraße vor Backwerk angemeldet.

Alternative Realitäten für Deutschland

Quelle: Facebook

Science-Fiction-Fans kennen das Konzept der „Alternativen Realität“. In allen drei Teilen des Films „Zurück in die Zukunft“ verändert Marty McFly seine eigene Gegenwart durch Veränderungen in der Vergangenheit. In der Fernsehserie „Sliders“ aus den 1990ern reisen die vier Protagonisten mit Hilfe eines Geräts, das wie eine TV-Fernbedienung aussieht, zu parallelen Erden, die sich von unserer mal durch große und mal durch kleine Unterschiede unterscheidet. Mal müssen die Autofahrer bei rot anstatt bei grün fahren, mal hat die Sowjetunion den Kalten Krieg gewonnen. Auch die SF-Story „Schwarze Wolken über Rotthausen“ führt uns in eine noch unbekannte Parallelwelt.

In diese ganz eigene Parallelwelt verortet der noch völlig unbekannte Science-Fiction-Autor Norbert Emmerich in seiner Veröffentlichung auf der Homepage der AfD Gelsenkirchen (die das Wort „Alternative“ ja schon im Namen trägt) den Infostand ebendieser Organisation vom letzten Samstag auf dem Rotthauser Markt. Die Reise benötigt kein technisches Gerät, sondern nur das Schließen seiner Augen. Er hörte eine Passage aus „Dark Paradise“ von Lana del Rey und fühlte sich plötzlich „von einer kleinen Gruppe mehrheitlich schwarz gekleideter Menschen konfrontiert“. Wir müssen an dieser Stelle keine kleinliche Literaturkritik beginnen, natürlich muss es heißen „mit einer kleinen Gruppe mehrheitlich schwarz gekleideter Menschen konfrontiert“. Oder wollte er „von einer kleinen Gruppe mehrheitlich schwarz gekleideter Menschen bedroht“ schreiben? Möglicherweise wollte uns der Autor durch einen Verfremdungseffekt nur nahebringen, dass in dieser alternativen Realität auch eine alternative Rechtschreibung existiert?

Wichtig ist jedoch, dass sich der Autor an dieser Stelle schon in einer anderen Welt befand, denn wie ich mich erinnere, waren wir durchaus unterschiedlich farblich gekleidet. Auch dass man ihnen, wie er schreibt, die „üblichen bekannten linken Ideologien“ „mittels mitgebrachter Pappe“ entgegenhielt, ist ein interessanter schriftstellerischer Ansatz. Ich kann mich an Schilder mit der Aufschrift „Refugees Welcome“ oder „Alternative für Dumme“ erinnern.

In Wirklichkeit diskutierte er mit uns und forderte uns auf, die Realitäten anzuerkennen, zu denen zum Beispiel gehört, dass Mohammed vor rund 1400 Jahren 70 Kriege geführt hat. In seiner Geschichte fühlte er sich stattdessen aufgrund der schwarzen Kleidung „wie auf einer öffentlichen Beerdigung“ und wähnte sich möglicherweise in einem totalitären Staat, in dem „das Tragen einheitlicher Kleidung“ „als Uniformierung verboten wird“. Ganz klar wird diese Textpassage nicht, hier müsste der Autor für eine Veröffentlichung in einem anerkannten Science-Fiction-Magazin noch ein wenig den Sinn seiner Aussage herausarbeiten.

Die Wirklichkeit des Samstags überschneidet sich an mehreren Stellen mit seiner Geschichte, wenn er, um ein Beispiel zu nennen, über einen Mainstream einer von ihm so bezeichneten „Gender Ideologie“ schreibt, die „Vater, Mutter, Kind als tragende Säule jeder funktionierenden und im Bestand stabilen Gesellschaft“ verändern wolle und stattdessen eine Gesellschaft mit „4.000 verschiedenen Geschlechtern“ „implementieren“ wolle. So ähnlich hat er das auch in Wirklichkeit gesagt und wir haben über diese Vorstellung schallend gelacht. Es wäre Material für eine großartige Alternativweltgeschichte. Man stelle sich nur die Probleme bei der Partnerwahl angesichts von 4000 verschiedenen Geschlechtern vor.

Aber zum Glück gehört das ja nur in der Phantasie des Autors zum Mainstream unserer Gesellschaft. In der Wirklichkeit gibt es zwei Geschlechter, Männer und Frauen, die sich für Männer oder für Frauen interessieren. Manchmal auch für beide Geschlechter gleichzeitig. Daneben gibt es einige wenige Menschen, die sich im falschen Körper fühlen und ihr Geschlecht wechseln möchten sowie Menschen, die mit unterschiedlichen Geschlechtsmerkmalen beider Geschlechter geboren wurden.

Und es gibt in der Wirklichkeit auch eine AfD-Parteisprecherin, die ihre „tragende Säule jeder funktionierenden und im Bestand stabilen Gesellschaft“ verlassen und eine außereheliche Beziehung mit einem AfD-Landesvorsitzenden führt, der ebenfalls seine „tragende Säule jeder funktionierenden und im Bestand stabilen Gesellschaft“ verlassen hat. Ich wünsche den beiden viel Spaß miteinander, denn zum Glück für sie (und für uns) leben wir nicht in einer AfD-Parallelwelt, sondern in der Wirklichkeit.

Zeit, die Flyer in den Müll zu werfen

24.10.2015Wenig ortskundig zeigte sich die sogenannte „Alternative für Deutschland“ heute im Stadtteil Rotthausen. Sie hatte für vormittags einen Infostand auf dem Rotthauser Markt angemeldet, nicht wissend, dass dieser schon seit Jahrzehnten ein Parkplatz ist und sich der samstägliche Markt auf dem Ernst-Käsemann-Platz befindet. Ähnlich veraltet zeigte sich auch das Hintergrundwissen, als z.B. ein AfDler seine Position mit den Kriegen Mohammeds vor 1400 Jahren begründete. Über 20 Leute aus dem antifaschistischen Spektrum stellten sich den paar AfDlern, sammelten erfolgreich zahlreiche Flyer wieder ein und warfen sie in den Müll.

Gleich zu Beginn erfuhren die AfDler, dass sie ihren Infostand am falschen Platz angemeldet hatten. Für den samstäglichen Markt auf dem Käsemann-Platz hatten sie keine Erlaubnis und mussten daher in Richtung Parkplatz umziehen. Schließlich stellten sie ihren Infostand am Ende der Sackgassenstraße auf, die die beiden Plätze trennt (oder verbindet). Antifaschistinnen und Antifaschisten umkreisten zunächst den Stand und diskutierten mit dem einen oder anderen AfDler. Die Diskussionen waren insgesamt reichlich sinnlos angesichts der weit auseinanderliegenden inhaltlichen Positionen.

AfDler, die über den Markt gingen, um ihre Flyer zu verteilen, wurden oft von einzelnen aus unserer Runde begleitet, damit Gespräche mit Passanten nicht zu einseitig wurden. Mitglieder der Die Linke verteilten eigenes Infomaterial zur Flüchtlingskrise. Doch insgesamt herrschte auf dem Markt so wenig Betrieb, dass sich die AfD ihren Auftritt durchaus hätte sparen können.

Begrüßt wurden wir interessanterweise vom stellvertretenden Bezirksbürgermeister Klein (CDU), der uns erklärte, dass er weder auf der Seite der AfD noch auf unserer Seite stünde. Er hielt uns offenbar alle für Mitglieder der Die Linke, was diejenigen, auf die das nicht zutraf, gleich korrigierten.

Im Rahmen ihrer sogenannten „Herbstoffensive“ führt die Gelsenkirchener AfD mit dem Slogan „Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen“ derzeit wöchentlich Infostände in verschiedenen Stadtteilen durch. Der militaristische Begriff wurde wohl gewählt, um entsprechendes Publikum anzulocken. In Rotthausen haben sie kaum Erfolg gehabt. Nächste Woche wollen sie ihren Infostand in Resse auf der Ewaldstraße und darauf die Woche in Erle auf der Cranger Straße aufbauen. Wir sagen: Zeit, die Flyer in den Müll zu werfen!

"Umzingelung" des AfD-Infostandes auf dem Rotthauser Markt am 24.10.2015 (Foto: Die Linke Gelsenkirchen)

„Umzingelung“ des AfD-Infostandes auf dem Rotthauser Markt am 24.10.2015 (Foto: Die Linke Gelsenkirchen)

Der Stein des Anstoßes

Wer in Gelsenkirchen-Rotthausen aufgewachsen ist, für den ist Dahlbusch ein Begriff, obwohl die Zeche Dahlbusch bereits seit 1966 ihre Tore geschlossen hat. Zur Geschichte der Zeche gehören auch die verschiedenen Grubenunglücke. Vor 60 Jahren, im Mai 1955, wurde hier die berühmte „Dahlbuschbombe“ entwickelt, um verschüttete Bergleute zu retten. Zuvor gab es weitere große Grubenunglücke, eines 1950, und eines während des Zweiten Weltkrieges am 23. August 1943. Damals verloren durch eine Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion 34 Bergleute ihr Leben. Die deutschen Toten und ein italienischer Toter wurden in Einzelgräbern am heutigen Denkmal für das 1943er Grubenunglück auf dem Rotthauser Friedhof bestattet, die 17 sowjetischen und ein polnischer Zwangsarbeiter kamen in ein Sammelgrab. 1947 wurden die toten Zwangsarbeiter an den Ostfriedhof umgebettet.

Denkmal zur Erinnerung an die toten Bergleute des Grubenunglücks vom 23. August 1943 auf dem Friedhof Rotthausen

Denkmal zur Erinnerung an die toten Bergleute des Grubenunglücks vom 23. August 1943 auf dem Friedhof Rotthausen

Das noch heute bestehende Denkmal an das 1943er Grubenunglück wurde im November 1949 errichtet. Beiderseits des Weges der auf das Denkmal zuläuft, liegen die Grabstellen für die deutschen Bergleute und den italienischen Bergmann. Einer der Grabkissensteinen (40 x 60 cm) ist unbeschriftet geblieben, da die Witwe ihren Mann auf dem Ückendorfer Friedhof beerdigen ließ.

Der Gelsenkirchener Klaus Brandt beschäftigt sich seit 2012 mit diesem Denkmal. Er kritisiert, dass die Grabgestaltung die damaligen „Ostarbeiter“ unterschlägt und schlägt vor, auf dem unbeschriftet gebliebenen Grabkissenstein an die Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion und Polen zu erinnern.

Grabstellen der toten Bergleute des Grubenunglücks vom 23. August 1943 auf dem Friedhof Rotthausen

Grabstellen der toten Bergleute des Grubenunglücks vom 23. August 1943 auf dem Friedhof Rotthausen

Nachdem er sich mit dem Eigentümer des Denkmals verständigt und einen Kostenvoranschlag von einem Steinmetz eingeholt hat, wandte er sich an Gelsendienste mit seinem Antrag. Er schlug folgenden Text vor: „AUCH ACHTZEHN ZWANGSARBEITER AUS OSTEUROPA WURDEN OPFER DES UNGLÜCKS. ZU NAZIZEITEN ZÄHLTEN SIE NICHT ZU DEN KAMERADEN. SIE GALTEN ALS UNTERMENSCHEN. GELSENKIRCHENER BÜRGER WIDMEN IHNEN DIESEN STEIN ALS ZEICHEN DES GEDENKENS UND DER MITVERANTORTUNG.“

Der unbeschriftet gebliebene Grabkissenstein

Der unbeschriftet gebliebene Grabkissenstein

Mit Datum vom 23. März 2015 erhielt er u.a. zur Antwort: „Wegen der Größe der Grabplatte und der von der Stadt Gelsenkirchen gepflegten Erinnerungskultur, die auf eine sachliche Aufklärung zum Thema Nationalsozialismus setzt, halte ich folgenden Text für angemessen: ‚Auch achtzehn Zwangsarbeiter aus Osteuropa wurden Opfer des Unglücks. Gelsenkirchener Bürger widmen ihnen diesen Stein als Zeichen des Gedenkens und der Mitverantwortung'“.

Klaus Brandt (links im Bild) mit August Bebel und Andreas Jordan während der Antikriegstagsveranstaltung 2014

Klaus Brandt (links im Bild) mit August Bebel und Andreas Jordan während der Antikriegstagsveranstaltung 2014

Damit ist Klaus Brandt allerdings nicht einverstanden und wandte sich zuerst an die Gelsenkirchener VVN-BdA, die seinen Textvorschlag inhaltlich unterstützt, und jetzt mit einem Bürgerantrag nach § 24 der Gemeindeordnung an die Bezirksvertretung Süd, um doch noch den von ihm gewünschten Text auf dem leeren Grabkissenstein zu sehen. Unter anderem argumentiert er, dass eine sachliche Aufklärung nicht zugleich auch einen Mangel an Affekt bedeuten müsse und fragt: „Ist es unsachlich, Nazis Nazis zu nennen? Ist es unwürdig, an dem Ort der die Opfer mit dem P und dem OST aus den ‚von uns gegangenen Kameraden‘ aussondert, an diese Aussonderung mit klaren Worten zu erinnern?“

Supplement

Der Antrag wurde in der Bezirksvertretung Süd abgelehnt.