Archiv für den Monat Juni 2014

Antifaschistischer Stadtspaziergang: Nächster Halt – Stolperstein!

Stolpersteinverlegung für die Familie Krämer am 8. Oktober 2012

Stolpersteinverlegung für die Familie Krämer am 8. Oktober 2012

An diesem Samstag lädt Andreas Jordan, ohne dessen Einsatz es wohl keine Stolpersteine in Gelsenkirchen geben würden, zu einem Stadtspaziergang ein. Der Spaziergang beginnt am Standort des damals so genannten „Judensammellagers“ am Wildenbruchplatz (heute Polizeiwache gegenüber der Feuerwache 1) und führt entlang von Stolpersteinen etwa zweieinhalb Stunden durch die Gelsenkirchener Alt- und Neustadt zum alten jüdischen Betsaal in der Von-der-Recke-Straße.

Die Stolpersteine, die der Kölner Aktionskünstler Gunter Demnig seit 1992 verlegt, erinnern symbolisch am letzten frei gewählten Wohnort an Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen von den Nazis verfolgt, entrechtet, vertrieben, deportiert oder ermordet worden sind. Das größte und dezentrale Denkmal in Europa erinnert an Juden, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Sinti und Roma, Behinderte. Man stolpert nicht wirklich über die in das Straßenpflaster eingelassenen Gedenksteine. Wer auf sie beim Gehen aufmerksam wird, muss anhalten und sich vor dem Stein verbeugen, um Namen, Lebensdaten und Verfolgungsgrund zu lesen. In Gelsenkirchen wurden seit 2009 nach und nach 79 Stolpersteine verlegt. Weitere werden auch in diesem Jahr folgen.

Der Stadtspaziergang beginnt um 14 Uhr am Samstag, 7. Juni 2014 am Wildenbruchplatz 2 (Polizeiwache), 45888 Gelsenkirchen. Die Teilnahme ist kostenlos. Veranstalter sind die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Gelsenkirchen in Kooperation mit der Projektgruppe Stolpersteine Gelsenkirchen.