Archiv für den Monat April 2020

Ostermarsch Rhein-Ruhr 2020 mal ganz anders (mit Update)

Der Aufruf für den virtuellen Ostermarsch Rhein Ruhr 2020.

Angesichts der bekannten erheblichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens kann der Ostermarsch Rhein-Ruhr in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden. Es gibt allerdings Bestrebungen, alternative Formen zu finden, um die Inhalte der Friedensbewegung in die Öffentlichkeit zu transportieren. Das Friedensforum Gelsenkirchen hat aus diesem Grund ein beeindruckendes Programm auf seiner Homepage zusammengestellt. Auch die Gelsenkirchener Linke plant einen eigenen Videobeitrag. Nicht zuletzt zeigt die Corona-Pandemie uns allen wie systemrelevant unser Gesundheitswesen und wie schädlich Militärausgaben für die öffentliche Gesundheit sind.

In Gelsenkirchen fand in den letzten Jahren am Ostersonntag im Stadtgarten der Empfang des aus Essen kommenden Ostermarsches statt. In diesem Jahr haben die Aktiven des Friedensforums Gelsenkirchen neben einer Rede von Hildegard Maier am Antifaschistischen Mahnmal im Stadtgarten zwei Lieder von Karmelita und Leo auf Video aufgezeichnet und auf die Webseite des Friedensforums gestellt. Eine weitere Aufzeichnung, „We shall overcome“, vorgetragen von Inga und Kristina, runden das alternative virtuelle Online-Veranstaltungsprogramm ab.

Die Organisatoren des städteübergreifenden Ostermarsches Rhein-Ruhr schlagen darüber hinaus vor, Flyer oder Plakate des Ostermarsches ins Fenster der Wohnung oder des Autos zu hängen. Diese Fotos sollen dann gesammelt auf der Seite des Ostermarsches Rhein-Ruhr gezeigt werden. Fotos könne an die E-Mail-Adresse Kontakt2020@ostermarsch-ruhr.de oder per WhatsApp an 0178 371 6915 geschickt werden. Erste Bilder können jetzt schon hier angesehen werden.

Ab Karsamstag um 12 Uhr werden auf der Seite des Ostermarsches Rhein-Ruhr Videos mit Reden und Kulturbeiträgen zu sehen sein.

Update

Zu Recht sind aus der Friedensbewegung Forderungen zu hören, die aus der aktuellen Krise Konsequenzen für zukünftige Politik ziehen wollen. Vielerorts wird nun die Bundeswehr als Unterstützung gegen die Pandemie eingesetzt, sie stellt Transportkapazitäten und unterstützt medizinische Einrichtungen. Das zeigt aber nicht, dass wir die Bundeswehr im Innern brauchen, sondern verdeutlicht die Defizite unseres Gesundheitssektors und die Unterfinanzierung des zivilen Katastrophenschutzes. Während der Rüstungsetat dieses Jahr 45,1 Milliarden Euro beträgt – ein Anstieg von 37 % innerhalb von fünf Jahren – fehlen diese Mittel in Krankenhäusern und anderen zivilen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen!

Es war selten so offensichtlich: Die Bundesregierung setzt beim Thema Sicherheit falsche Prioritäten. Eine Regierung, die ihre Bevölkerung schützen möchte, muss in die Gesundheitsvorsorge, den Katastrophenschutz und die Bekämpfung des Klimawandels investieren anstatt in Panzer und Waffen. Nur so kann langanhaltender und nachhaltiger Frieden entstehen.

Martin Gatzemeier, DIE LINKE-Fraktionsvorsitzender und Oberbürgermeister-Kandidat bei der kommenden Kommunalwahl, mit einem Beitrag zum virtuellen Ostermarsch vom Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Gelsenkirchen. „Wir fordern die Solidarität von allen. Nicht nur in der Krise, sondern vor allem nach der Krise, so dass wir auch weiterhin sagen können: Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“

Silvia Rölle, Landessprecherin der VVN-BdA NRW mit einem Beitrag zum virtuellen Ostermarsch in der Landesgeschäftsstelle. „Aus leidvoller Erfahrungen unserer Gründungsväter und -mütter der VVN wissen wir was passiert wenn Freiheitsrechte und andere Schutzrechte abgebaut werden. Der Faschismus hat uns gelehrt wachsam zu sein. Das sollten wir auch jetzt in Zeiten von Corona sein.“