Archiv für den Monat Juni 2018

„Verbrechen der Wirtschaft“ im „Roten Freitag“

Buchveröffentlichung des RuhrEcho-Verlags, Bochum.

Kenntnisreich und anschaulich stellte Günter Gleising (VVN-BdA Bochum) heute im „Roten Freitag“ der Gelsenkirchener Linkspartei seine Buchveröffentlichung vor. Buch und Vortrag zeigen die Interessen der Schwerindustriellen und Ruhrbarone an der Errichtung der Nazi-Diktatur, der Ausschaltung der Demokratie und der Rüstungspolitik. Im Anschluss führten die Besucher noch eine lebhafte Diskussion über die Inhalte des Vortrags und ihre Übertragbarkeit auf die Gegenwart.

Ausgehend von der Fragestellung, wie es der NSDAP gelingen konnte, innerhalb weniger Jahre von einer Splittergruppe zur einflussreichsten Kraft Deutschlands zu werden, zeigte Günter Gleising die Unterstützung, die Hitler und seine Partei durch führende Industrielle genoss. Begünstigt wurde die Machtstellung der Wirtschaft durch eine beispiellose Konzentration der Schwerindustrie im Ruhrgebiet, die Krupp, Thyssen, Flick und anderen einen außerordentlichen Einfluss gab. Günter Gleising berichtete, dass er seit über 20 Jahre an diesem Thema arbeitet und unter anderem auf Quellen zurückgreift, die kurz nach 1945 von den Alliierten zusammengestellt wurden. Beispiele aus Gelsenkirchen rundeten den Vortrag ab.

In der sich an den Vortrag anschließenden Diskussion ging es um viele Einzelfragen, aber auch um die Bedeutung für die Gegenwart verbunden mit der Frage nach Unterschieden und Gemeinsamkeiten zwischen der Entwicklung der NSDAP und der Entwicklung der AfD. Natürlich war die Zeit wie immer zu knapp für eine ausführliche Diskussion, eine Fortsetzung würde sich sicher lohnen.

Der „Rote Freitag“ ist eine Veranstaltungsreihe im Werner-Goldschmidt-Salon, dem nach dem Gelsenkirchener Antifaschisten benannte Veranstaltungsort der Die Linke. „Verbrechen der Wirtschaft“ war eine Kooperationsveranstaltung der Die Linke mit der Gelsenkirchener VVN-BdA.

Werner-Goldschmidt-Salon – Parteibüro von Die Linke und Veranstaltungsort, benannt nach dem Gelsenkirchener und jüdischen Widerstandskämpfer Werner Goldschmidt.