Wie Andreas Jordan vom Verein Gelsenzentrum mitteilt, sieht sich das Gelsenkirchener Tiefbauamt außerstande, bei den Vorbereitungen der Verlegeorte für die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig behilflich zu sein.
Im Februar 2010 konnte Gunter Demnig wegen dem anhaltenden Frost nur vier der geplanten 13 Stolpersteine in Gelsenkirchen verlegen. Die übrigen neun Stolpersteine sollen nun im April diesen Jahres durch den Verein Gelsenzentrum gesetzt werden. Im Zuge der Vorbereitungen wandte sich der Initiator des Projektes in Gelsenkirchen, der Horster Andreas Jordan, der auch Vorsitzender des Gelsenzentrums ist, an das zuständige Referat und bat um Mithilfe bei der Arbeit des Pflasteröffnens. In mehr als 95% aller Kommunen, in denen die Mahnmale gegen das Vergessen in das Pflaster der Gehwege eingelassen werden, unterstützen die zuständigen Abteilungen der Tiefbauämter die Aktion, nicht so in Gelsenkirchen.
Was Gunter Demnig nahezu 23.000 Mal europaweit geschafft hat (siehe Bild), dazu sieht sich das Tiefbauamt in neun Fällen in der eigenen Stadt nicht in der Lage. Begründet wurde die Ablehnung mit der angespannten Haushaltssituation der Stadt Gelsenkirchen und der dünnen Personaldecke im Tiefbauamt. „Im übrigen gibt es Schwierigkeiten bei der Sicherung der vorbereiteten Verlegorte“, so die Begründung des Tiefbauamtes, und weiter: „Man sehe keine Möglichkeit, das Projekt Stolpersteine in Gelsenkirchen dahingehend zu unterstützen.“ Lediglich die kostenlose Bereitstellung von Pflastersteinen zum Auffüllen der Verlegestellen wurde angeboten. „Das Material können Sie sich vom Baufhof bei Bedarf abholen“, so der zuständige Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Andreas Jordan dazu: „Diese Haltung gegenüber dem größten dezentralen Mahnmal der Welt in einer Stadt wie Gelsenkirchen, die händeringend um Imagepflege bemüht ist, ist sicherlich kein Ruhmesblatt für unsere Stadt“. Oder einfach nur peinlich.