Schlagwort-Archive: Schloss Horst

Stolperstein und Ausstellung für Herman Neudorf

Nach der Verlegung von 18 weiteren Stolpersteinen und einer sehr schönen Abschlussveranstaltung zur Stolpersteinverlegung im Kaminzimmer von Schloss Horst am 8. Oktober 2012 wird der Verein Gelsenzentrum vom 26. Oktober bis zum 9. November 2012 in der Gesamtschule Horst eine Ausstellung über das Schicksal des Holocaust-Überlebenden Herman Neudorf zeigen.

Bei der Verlegung am 8. Oktober in der Markenstraße 19 in Gelsenkirchen wurde zum ersten Mal ein Stolperstein für jemanden verlegt, der den Holocaust überlebt hat. Der heute 87jährige, in den USA lebende Herman Neudorf, geriet 1938 in die Verfolgungs- und Mordmaschine der Nazis, er überlebte als einziger seiner Familie. Mit der Verlegung eines Stolpersteins für ihn, wurde die Familie im Gedenken vor dem Haus in der Markenstraße 19 wieder vereint.

In der sich an die Stolpersteinverlegung anschließenden Matinee im Kaminzimmer von Schloss Horst beeindruckten nicht zuletzt die Opernsängerin Michaela Sehrbrock, die eine Auswahl von Gedichten und Liedern der tschechisch-jüdischen Schriftstellerin Ilse Weber über das KZ Theresienstadt vortrug, und am Klavier von Marion Steingötter begleitet wurde. (Schön auch, dass nicht nur ProNRW im Schloss Horst tagt!)

Für den 26. Oktober 2012 hat Gelsenzentrum nun eine Ausstellung vorbereitet, die das Verfolgungsschicksal und das Überleben von Herman Neudorf zeigen. Lehrer und Schüler der Gesamtschule Horst bereiten ein vielfältiges Programm mit Theaterszenen, einer Kunstinstallation und weiteren Präsentationen sowie Führungen durch die Ausstellung vor. Die Eröffnung beginnt um 16 Uhr. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 9. November 2012, dann findet wieder um 16 Uhr eine Finissage statt. Der Titel der Ausstellung ist Programm: „Vergeben muss man, aber Vergessen ist unmöglich …“

Der Protest gegen Pro NRW formiert sich

27.03.2010 Schloss HorstAm Sonntag, den 13. März 2011, trifft sich die rechte Organisation „Pro NRW“ wieder einmal in Schloss Horst. Während die Etablierten der „Demokratischen Initiative“ offenbar keine Initiative zeigen, organisieren Gelsenzentrum und AUF einerseits sowie die Antifaschistische Jugendkoordination (AJK) andererseits den Protest.

Andreas Jordan hat für den Verein Gelsenzentrum – wie schon im Vorjahr – als erster eine Kundgebung auf dem Josef-Büscher-Platz gegenüber von Schloss Horst angemeldet. Von 11 bis 13 Uhr plant Gelsenzentrum – inzwischen gemeinsam mit AUF Gelsenkirchen – unter dem Motto „Flagge zeigen: Kundgebung gegen Alltagsrassismus und Rechtsextremismus“ eine Protestveranstaltung, in der für ein gemeinsames und gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen, unabhängig von konstruierten Merkmalen wie Herkunft, Religion, sozialem Status oder Lebensweise demonstriert wird.

Unter dem Motto „Keine Schnitte den Nazis“ planen SJD – Die Falken in Kooperation mit der „Antifaschistische Jugend Koordination Gelsenkirchen“ (AJK) eine Antifaschistische Open-Air Konferenz ebenfalls am 13. März 2011 ab 11 Uhr auf dem Josef-Büscher-Platz. Mit drei kurzen Seminaren wollen sie über die Rechte in NRW und Gelsenkirchen und über antifaschistische Gegenmaßnahmen informieren sowie Gegenmaßnahmen einüben. Mit den Worten von Paul Erzkamp, stellvertretender Vorsitzender der Falken: „Dieses Jahr wollen wir Pro Gelsenkirchen keinen Gefallen tun ihren Empfang aufzuwerten, sondern nutzten den Tag um antifaschistisch und demokratische Bildung anzubieten. Ob Kevin G. Hauer mit seinen KameradInnen im Schloss sitzt oder nicht spielt diesmal für das Gelingen unsere Aktion keine Rolle. Bildung macht Nazis einfach Überflüssig!“

Pro NRW wieder im Schloss Horst

27.03.2010 Schloss HorstFür Sonntag, den 13. März 2011 hat die rechte „Pro NRW“ die Nutzung eines Raumes im Schloss Horst – nicht der Glashalle – für eine nichtöffentliche Veranstaltung beantragt.

Die „Demokratische Initiative“, in der sich die Stadt Gelsenkirchen, die etablierten Parteien und weitere, offenbar etwas träge Organisationen zusammengeschlossen haben, will bisher von einer koordinierten Gegenaktion absehen. In einer E-Mail heißt es, man könne zwar die Position verstehen, die Nutzung des Kultur- und Bürgerzentrums Schloss Horst durch Pro NRW nicht als Selbstverständlichkeit zu akzeptieren, andererseits erzeuge jede Aktion gegen Pro NRW mehr öffentliche Aufmerksamkeit, als sie aus eigener Kraft erlangen könne. Man wolle nicht über jedes Stöckchen springen, das einem hingehalten würde.

Der Verein Gelsenzentrum hat dagegen – wie schon im vergangenen Jahr – eine Kundgebung auf dem Josef-Büscher-Platz gegenüber von Schloss Horst angemeldet. Von 11 bis 13 Uhr wird unter dem Motto „Flagge zeigen: Kundgebung gegen Alltagsrassismus und Rechtsextremismus“ eine Veranstaltung stattfinden, in der für ein gemeinsames und gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen, unabhängig von konstruierten Merkmalen wie Herkunft, Religion, sozialem Status oder Lebensweise demonstriert werden wird.

Pro NRW unter Polizeischutz

Mit einem völlig überdimensionierten Polizeiaufgebot schützte die Polizei den sog. „Anti-Minarett-Parteitag“ der rechtsextremen ProNRW am heutigen Samstag im Schloss Horst.

Die Versuche junger Antifaschisten aus verschiedenen demokratischen Parteien und Organisationen, die dem Aufruf des „Bündnis gegen Rechts“ gefolgt waren, durch eine gewaltfreie Blockade den Einzug der Rechten ins Schloss zu verhindern, waren leider zum Scheitern verurteilt.

Nachdem ein letzter Versuch scheiterte, stehen sie hier (im Bild oben) Auge in Auge mit der Staatsgewalt, die alle Zugänge zum Schloss vor den jungen Demonstranten schützte. Derweil fand auf dem Josef-Büscher-Platz gegenüber vom Schloss eine große Demonstration statt, zu der Gelsenzentrum, AUF und die Linke Alternative Gelsenkirchen aufgerufen hatten.

Die VVN, die Grünen und die Linke hatten an weiteren Plätzen rund um das Schloss Kundgebungen durchgeführt. Zu Irritationen im „Bündnis gegen Rechts“ war es gekommen, weil sich Andreas und Heike Jordan für das Gelsenzentrum im Gelsenblog kurzfristig und in sehr merkwürdig gewählten Formulierungen gegen die gewaltfreien Blockaden gewandt hatten, zu denen das „Bündnis gegen Rechts“ schon länger aufrief. Beim „Bündnis gegen Rechts“ handelt es sich um ein Personenbündnis. Menschen aus den Jusos, der SPD, den Grünen, der Grünen Jugend, der Linken, der Linken Alternative, der DKP, der VVN-BdA, Gelsenzentrum, der Schokofront, der SJD – Die Falken , der Schalker Fan-Ini, der Antifa und den Gewerkschaften arbeiten dort aktiv gegen Rechts. Mitglieder von AUF gehören nicht zum Bündnis, AUF hat sich aber auf ihre bekannte Art und Weise heute ebenfalls gegen die Rechtsextremen engagiert.

Der Untergang des Abendlandes

Keine Nazi-Konferenz in GelsenkirchenWenn man den Ergüssen von ProNRW glauben will, steht er unmittelbar bevor, der Untergang des Abendlandes. Da wird mit einer Kopie des Anti-Minarett-Plakates aus der Schweiz versucht Stimmung zu machen, wird gegen Minarette und sog. „Großmoscheen“ gewettert und eine sog. „schleichende Islamisierung“ beklagt. An diesem Samstag veranstalten sie im Schloss Horst ihren „Anti-Minarett-Parteitag“ und am heutigen Freitag hatten sie vor sechs Moscheen im Ruhrgebiet zu „Mahnwachen“ aufgerufen.

Doch Massen vermag die rechtsextreme ProNRW – Gott sei dank – nicht zu mobilisieren. So schreibt die WAZ heute in der Online-Ausgabe: „Die Anhänger von Pro NRW sind den Gegendemonstranten zahlenmäßig deutlich unterlegen.“ In Oberhausen standen den 37 ProNRW-Leuten etwa 400 Gegendemonstranten gegenüber. In Gelsenkirchen waren es  etwa 100 Gegendemonstranten, abgesehen von einer weiteren Demonstration von Gelsenzentrum und AUF vor der Moschee an der Fischerstraße. In Mülheim versammelten sich einige Hundert Gegendemonstranten gegen 32 ProNRW-Demonstranten. In Essen-Katernberg waren es rund 500 Gegendemonstranten. In Herten versammelten sich 60 ProNRW-Leute und standen geschätzten 50 linken Aktivisten gegenüber.

Ähnliches darf für den morgigen Samstag um Schloss Horst erwartet werden. Das „Bündnis gegen Rechts“ ruft ab 7.30 Uhr zu einer friedlichen Blockade auf, weitere Gegenveranstaltungen haben AUF, Die Linke, Linke Alternative Gelsenkirchen, VVN und Gelsenzentrum  angekündigt.

Keine Nazi-Konferenz in Gelsenkirchen

Keine Nazi-Konferenz in GelsenkirchenUnter diesem Motto mobilisiert das „Bündnis gegen Rechts“, ein Bündnis von Personen aus verschiedenen Parteien und Organisationen, gegen den Anti-Minarett-Parteitag von ProNRW im Schloss Horst am Samstag, 27. März 2010.

Weitere Aktivitäten richten sich gegen das „Rahmenprogramm“ der Rechten. Dazu zählen sog. „Mahnwachen“  an sechs Moscheen im Ruhrgebiet am Freitag, 26. März 2010 sowie der sog. „Sternmarsch“ auf die Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh am Sonntag, 28. März 2010.

Während das Bündnis gegen Rechts sich für den 26. März auf die „Mahnwache“ von ProNRW vor der Moschee an der Horster Straße vorbereitet, mobilisiert das Gelsenzentrum die Horster Bürger zur Moschee an der Fischerstraße 154 in Gelsenkirchen-Horst und lädt für die Vorbereitung zu einer Bürgerversammlung am Dienstag, den 9. März 2010 um 19 Uhr in die Gaststätte Norkus, Devenstraße 121 in Gelsenkirchen-Horst ein.

Für den 27. März sind 5 Kundgebungen rund um Schloss Horst angemeldet: jeweils durch Andreas Jordan (Gelsenzentrum), Martin Gatzemeier (Linke), Robert Zion (Grüne), Lothar Wickermann (VVN) sowie AUF.

Für Duisburg gibt es Aufrufe der NPD und von ProNRW, am 27. und 28. März 2010 Aufmärsche gegen die Merkez-Moschee in Marxloh durchzuführen. Hier mobilisiert das Bündnis Duisburg stellt sich quer.

Gegen rechte Propagandaveranstaltungen in Gelsenkirchen-Horst und anderswo

no_nazis_2010Unter dem Vorwand, einen Parteitag durchführen zu wollen, hat die rechte Vereinigung ProNRW für den 27. März 2010 das Schloss Horst von der Stadt angemietet. Diskussionen oder gar Anträge sind nicht zu erwarten. Stattdessen sind Teilnehmer aus Belgien, Frankreich, Schweden, Österreich und der Schweiz eingeladen, die als ausländerfeindlich, rassistisch, islamfeindlich bekannt sind. Es handelt sich bei dem Treffen im Schloss Horst offensichtlich nicht um einen Parteitag, sondern um eine Propagandaveranstaltung der europäischen Rechten.

Im Gegensatz zu Naziorganisationen, die offen judenfeindlich agieren, hat sich diese europäische Rechte einen neuen Feind ausgesucht: Einwanderer aus überwiegend islamischen Ländern. Nach der beschämenden Schweizer Volksabstimmung gegen Minarette an Moscheen will ProNRW auf dieser islamfeindlichen Schiene nachziehen und ein “Minarettverbot” für ganz Europa fordern. Zum Rahmenprogramm der Veranstaltung in Horst zählen denn auch “Mahnwachen” vor Moscheen in sechs Städten und ein “Sternmarsch” zur Duisburger Merkez-Moschee. Hier sollen Gläubige eingeschüchtert und in ihrer Religionsfreiheit eingeschränkt werden. Dieses darf nicht zugelassen werden! Nicht zuletzt wecken diese „Mahnwachen“ vor Moscheen beklemmende Erinnerungen an das Jahr 1933, als die SA vor jüdischen Geschäften aufmarschiert ist und „Deutsche kauft nicht bei Juden!“ propagiert hat.

Der zivilgesellschaftliche Widerstand gegen diese Veranstaltungen wurde bereits früh organisiert. Schon im Januar hat Andreas Jordan für das Gelsenzentrum, welches sich in Gelsenkirchen unter anderem auch für die Verlegung der Stolpersteine einsetzt, eine Kundgebung unter dem Motto „No Nazis“ für den 27. März 2010 auf dem Josef-Büscher-Platz in Gelsenkirchen-Horst angemeldet. Seit Februar finden Freitags und Samstags Infostände einiger Engagierter statt, die die Anwohner informieren. Auch die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), die Linke Alternative, das Bündnis gegen Rechts und inzwischen auch die Demokratische Initiative (DI) wenden sich gegen die rechte Propaganda-Veranstaltungen. Das Bündnis gegen Rechts hat sich auf eine gemeinsame Homepage und einen Aufruf verständigt und wird aktiv gegen ProNRW demonstrieren.

Das Gelsenzentrum geht nun einen Schritt weiter. Um die für den 26. März 2010 um 12.00 Uhr vor der Moschee an der Fischerstraße 154 in Horst von ProNRW angekündigte “Mahnwache” zu verhindern, laden Heike und Andreas Jordan zu einer Bürgerversammlung in Horst ein. Die Bürgerversammlung findet am Dienstag, den 9. März 2010 um 19 Uhr in der Gaststätte Norkus, Devenstraße 121 in Gelsenkirchen-Horst statt. “Wir wollen diskutieren, wie wir in Horst gewaltfreien Protest gegen den Rassismus der ProNRW organisieren können. Denkbar wäre auch ein Marsch durch Horst-Süd zur Moschee an der Fischerstrasse”.

Daneben werden von unterschiedlichen Organisationen verschiedene weitere Veranstaltungen und Aktionen gegen rechte Hetze für den 26., 27. und 28. März geplant. „Wir müssen deutlich mit einem breiten gesellschaftlichen Schulterschluss gegen Rechts zeigen, das alte und neue Nazis nicht willkommen sind – in Gelsenkirchen wie anderswo!“ so die Sprecherin des Gelsenzentrum e.V., Heike Jordan. Wir sind dagegen, dass die Herkunft und Religion unserer Freunde, Nachbarn und Arbeitskollegen von ProNRW instrumentalisiert wird.