Leserbrief zum WAZ-Artikel „Streit um Stolpersteine in Gelsenkirchen“
Natürlich wird es gern von der WAZ aufgegriffen und groß heraus gebracht: Streit um Urheberschaft und Verlegung der Stolpersteine. Typisch Gelsenkirchen! Alle, denen das antifaschistische Erbe teuer ist, sollten eigentlich froh sein, dass die Verlegung jetzt – dank Andreas Jordan und seinem wirklich unermüdlichem Einsatz – läuft. Und zwar wegen nicht unerheblicher Querelen im Vorfeld gegen die Verlegung der Steine. Als linke Ratsfrau habe ich bereits 2006 den Antrag für die Verlegung an die Stadt gestellt und alles andere als offenes Entgegenkommen von Ratsparteien und Verwaltung dafür erlebt. – Übrigens ebenso wie beim Projekt „Zug der Erinnerung“, bei dem der Rat der Stadt eine finanzielle Unterstützung verweigerte und alle Parteien damals gegen den von der Linken eingebrachten Antrag zur Unterstützung stimmten. Komisch auch, welche Menschen jetzt als die eigentlichen Urheber und Unterstützer hervorgehoben werden. Bernd Matzkowski z. B. war bei der Debatte zum Ratsantrag seinerzeit besonders eifrig, um das Projekt Stolpersteine – weil es von den Linken initiiert war – zu hintertreiben.
Traurig, dass jetzt das eifersüchtige Gezänk über die Urheberschaft, einschließlich der Verunglimpfung der Person Andreas Jordans, die Genugtuung darüber, dass endlich auch in Gelsenkirchen eine spezielle Form würdigen Gedenkens durch Stolpersteine möglich ist, in den Hintergrund drängt.
Ursula Möllenberg (war bis 2009 für die PDS/Linkspartei.PDS/DIE LINKE im Rat der Stadt Gelsenkirchen)