Was wäre Gelsenkirchen ohne seine unermüdlichen Einzelkämpfer? Der Gelsenkirchener Sozialdemokrat Klaus Brandt lädt für Dienstag, dem 23. August 2016 um 18 Uhr auf den Rotthauser Friedhof ein. Am Jahrestag des Grubenunglücks von 1943 auf der Zeche Dahlbusch wird er an der Grabstätte ein Blumengebinde niederlegen, welches auch namentlich an die achtzehn Zwangsarbeiter erinnert, die nicht an dieser Stelle beerdigt wurden.

Denkmal zur Erinnerung an die toten Bergleute des Grubenunglücks vom 23. August 1943 auf dem Friedhof Rotthausen.
Seit 2012 beschäftigt sich der Gelsenkirchener mit der Grabgestaltung und dem Denkmal für die Opfer des 1943er Grubenunglücks. Er kritisiert, dass die Grabgestaltung die damaligen Zwangsarbeiter unterschlägt.
Die Fakten: Am 23. August 1943 verloren durch eine Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosion 34 Bergleute ihr Leben. Die deutschen Toten und ein italienischer Toter wurden in Einzelgräbern auf dem Rotthauser Friedhof bestattet, die 17 sowjetischen und ein polnischer Zwangsarbeiter kamen in ein Sammelgrab. 1947 wurden die toten Zwangsarbeiter auf den Ostfriedhof umgebettet. 1949 wurde das Denkmal an den Grabstellen für die deutschen Bergleute und dem italienischen Bergmann auf dem Rotthauser Friedhof errichtet.
2015 schlug Klaus Brandt vor, eine unbeschriftet gebliebene Grabplatte der Erinnerung an die achtzehn Zwangsarbeiter zu widmen, stieß aber mit seinem Formulierungsvorschlag bei Gelsendienste auf Granit. Auch die Bezirksvertretung Süd, an die er sich um Unterstützung wandte, wies sein Anliegen zurück. In der Begründung hieß es u.a.: „Die Würde des Friedhofs und seine Zweckbestimmung als Ort der Trauer und des Gedenken erfordern Sensibilität und politische Neutralität.“ Klaus Brandt ist nach wie vor anderer Ansicht und wird dies am Jahrestag kundtun.