Auch in diesem Jahr ruft die „Demokratische Initiative gegen Diskriminierung und Gewalt, für Menschenrechte und Demokratie – Gelsenkirchen“ (DI) für den 9. November zum Gedenken an die Nazi-Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung in der sogenannten „Reichskristallnacht“ des Jahres 1938 auf.
Die DI organisiert seit einigen Jahren die ursprünglich 1964 von der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken initiierte Gedenkveranstaltung in Gelsenkirchen und wählt Jahr für Jahr unterschiedliche Veranstaltungsorte aus. In der DI haben sich unter der Schirmherrschaft des jeweiligen Oberbürgermeisters seit 1992 insgesamt 23 Organisationen, „Parteien, Kirchen, karitative Einrichtungen, Gewerkschaften und weitere Gruppen zusammengeschlossen, um für ein demokratisches Miteinander in unserer Stadt einzutreten“.
In diesem Jahr beginnt die Gedenkveranstaltung um 18.30 Uhr an der Neuen Synagoge (Ecke Gildenstraße/Georgstraße). Nach einer Rede des Oberbürgermeisters Frank Baranowski sowie Gebeten zum Gedenken an die ermordeten Juden wird der Schweigezug zum Musiktheater im Revier ziehen. Im Kleinen Haus wird der Generalintendant des Musiktheaters, Michael Schulz, sprechen. Nach einem musikalischen Beitrag von Almuth Herbst wird die Gedenkveranstaltung mit dem gemeinsamen Singen des Moorsoldatenliedes enden.
Die Veranstalter weisen in ihrer Ankündigung darauf hin, dass das Musiktheater im Revier „in der Vergangenheit immer wieder öffentlichkeitswirksam die Werte eines demokratischen und friedlichen Zusammenlebens herausgestellt“ hat. Derzeit präsentiert es an seiner Fassade den plakativen Aufruf „Freiheit leben – Furcht besiegen – Frieden wahren“, der sich offenkundig auf PEGIDA & Co bezieht und sich gegen die aktuelle Rechtsentwicklung, Rassismus und völkisches Denken richtet.