
Klassisches DGB-Motiv zum Antikriegstag seit 1957: eine zerbrochene Rakete mit der daraus wachsenden Nelke.
Wie schon in den beiden zurückliegenden Jahren wird es am 1. September 2016 in unserer Stadt zwei Kundgebungen zum Antikriegstag geben. Die DGB-Jugend führt ihre Veranstaltung ab 18 Uhr auf dem Platz der Neuen Synagoge durch, das Bündnis gegen Krieg und Faschismus zieht ab 17 Uhr vom Bahnhofsvorplatz zum Preuteplatz und beabsichtigt sich anschließend der DGB-Kundgebung anzuschließen.
In der örtlichen WAZ ist heute eine kurze Pressemitteilung mit einem sehr banalen Text zu lesen. „Die Liste der Länder mit Krieg und Konflikten ist lang. Dagegen will die DGB-Jugend am Donnerstag, 1. September, ein symbolisches Zeichen des Widerstands setzen.“ Es folgt die Ankündigung von Ort und Zeit (Platz der Neuen Synagoge an der Georgstraße 2 um 18 Uhr). Als Sprecherin ist die Bürgermeisterin Martina Rudowitz (SPD) angekündigt. Welche symbolischen Widerstandsaktionen die DGB-Jugend plant, davon wird man sich wohl erst vor Ort ein Bild machen können. Auf der Homepage des DGB Emscher-Lippe fand ich den Aufruf aus 2015 vor. Damals hießt es unter anderem: „Bis heute sei die Welt für viele Menschen weiterhin kein sicherer Ort. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges seien weltweit nicht so viele Menschen auf der Flucht gewesen wie heute. Politische, ethnische und religiöse Konflikte, Krieg und Bürgerkrieg, Armut und Ausbeutung zwängen immer mehr Menschen zur Flucht. Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte nähmen dramatisch zu.“
Die jüngsten Planungen des Bündnis gegen Krieg und Faschismus sehen ab 17 Uhr eine große Installation zum Massensterben im Mittelmeer auf dem Bahnhofsvorplatz sowie ab etwa 17.30 Uhr eine Inszenierung mit einer kritischen Kommentierung der im Grundgesetz verbürgten aber in der Realität oft nicht eingehaltenen Menschenrechte auf dem Preuteplatz vor. Es handelt sich um ein vollständig anderes Veranstaltungsformat als in den vergangenen fünf Jahren und nimmt die Kritik an den übergroßen Redeanteilen der bisherigen Kundgebungen auf. Ein Flugblatt mit der gemeinsamen Position ist fertiggestellt und wird während beider Kundgebungen verteilt werden. Beim Bündnis gegen Krieg und Faschismus handelt es sich um ein Personenbündnis, an dem Mitglieder verschiedener Parteien und Organisationen (derzeit aus Die Linke, DKP, MLPD/AUF und der VVN-BdA) beteiligt sind.
Supplement
Die WAZ berichtet unter der Überschrift „Nie wieder Krieg und Faschismus“ über die DGB-Kundgebung.