
In der U-Bahn-Haltestelle Heinrich-König-Platz wird an den von den Nazis im KZ Dachau ermordeten Vikar erinnert.
Zwischen 1986 und 1988 wurden in Gelsenkirchen insgesamt vier innerstädtische Plätze nach Opfern und Gegnern des NS-Regimes benannt. Margarethe-Zingler-Platz, Fritz-Rahkob-Platz, Heinrich-König-Platz und Leopold-Neuwald-Platz erinnern stellvertretend an Verfolgung und Widerstand von Sozialdemokraten, Kommunisten, Christen und Juden. Einen fünften, nach dem Sinti-Kind Rosa Böhmer zu benennenden Platz, fordert Andreas Jordan. Dieser Platz könnte zugleich an alle vergessenen Opfergruppen erinnern.
Zwei der vorhandenen Plätze waren von Baumaßnahmen betroffen, die anderen zwei Plätze werden in naher Zukunft umgestaltet werden. Der Umbau des Heinrich-König-Platzes neigt sich dem Ende entgegen. Anlässlich des Todestages von Heinrich König, der am 24. Juni 1942 im KZ Dachau ermordet wurde, wurde erneut an ihn erinnert.

Das in der U-Bahn-Haltestelle Heinrich-König-Platz am Freitag, 24. Juni 2016 enthüllte Gemälde von Karl-Heinz Rotthoff.
Auf der Verteilerebene der U-Bahn-Station wurde am Freitag ein Gemälde von Karl-Heinz Rotthoff enthüllt, das Stationen auf dem Lebensweg des Vikars der St. Augustinus-Propstgemeinde zeigt. Flankiert von einer neuen Erinnerungsortetafel des Instituts für Stadtgeschichte und ergänzt durch eine kleine Ausstellung kann man sich über das Leben des Mannes, der wegen sogenannter „Wehrkraftzersetzung“ denunziert worden ist und im KZ Dachau nach der Demütigung durch medizinische Versuche an einer Bauchfellentzündung starb, informieren.

Eine Ausstellung in der U-Bahn-Haltestelle Heinrich-König-Platz informiert über den Lebensweg Heinrich Königs.
Die zu Beginn der Baumaßnahmen vor drei Jahren eingelagerte Stele erhielt einen neuen Standort auf dem Heinrich-König-Platz, der zugleich auffälliger ist als der alte Standort. Die von Werner und Martin Künne gestaltete, 1,2 Tonnen schwere Stele aus Ruhr-Sandstein erinnert auffällig und mit religösen Motiven an den Mann, der von den Nazis im KZ Dachau umgebracht worden ist. Damit stellt sie zugleich auch eine Mahnung für die Gegenwart dar, dass sich unmenschliche Verhältnisse nicht wiederholen dürfen.