Liebe Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener!
Seit 1957 demonstrieren die Friedensbewegung und viele Gewerkschafter am 1. September und erinnern an den Tag, an dem die faschistische Wehrmacht mit dem Überfall auf Polen den 2. Weltkrieg entfesselte. Er kostete über 50 Millionen Menschen das Leben und führte zu millionenfacher Flucht und Vertreibung. Mehr als 20.000 Menschen aus unserer Stadt bezahlten Verfolgung und Krieg mit ihrem Leben. Manche konnten nur ihr nacktes Leben durch Flucht ins Ausland retten. Die Überlebenden zogen damals die Schlussfolgerung: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg.
70 Jahre danach sind militärische Aufrüstung und weltweite bewaffnete Einsätze der Bundeswehr fester Bestandteil der Politik unserer Regierung. Fast 3000 Soldatinnen und Soldaten sind in derzeit 12 Missionen rund um den Globus unterwegs. Hinzu kommen Rüstungsexporte und die Überlassung von militärischem Material an „befreundete Länder“, die Entwicklung von Drohnen und die Unterstützung der militärischen Einsätze der NATO-Partner von Stützpunkten auf deutschem Territorium.
Die Erfahrungen mit Kriegen aktuell und in jüngster Vergangenheit zeigen: Sie führen in der Ukraine, in Syrien, im Irak, in Afghanistan zu Zerstörung, Leid und Tod und bewirken das Gegenteil dessen, was Regierungen und Militärs vor jedem Krieg versprachen. Die Kriegsgefahr in Europa und in der Welt steigt sogar.
Die Flüchtlingskrise ist weltweit ein dramatisches Problem der Menschheit. Etwa jeder fünfte Mensch auf der Erde lebt, um überleben zu können, in Migration. Wesentliche Ursachen sind Kriege, faschistisch agierende Terrorbanden, Verfolgung und Diskriminierung. Die meisten Flüchtlinge suchen und finden Aufnahme in ihren unmittelbaren Nachbarländern, die die Hauptlast tragen. Nur die wenigsten Flüchtlinge erreichen Europa und Deutschland. Das Mittelmeer ist zum Massengrab für Flüchtlinge geworden, während sich die Nationalstaaten der EU über Quoten streiten. Diese Flüchtlingspolitik ist eine einzige Anklage an die Regierenden.
Aus der Erfahrung der Nazizeit sichert das Grundgesetz politisch Verfolgten Asyl zu. Flüchtlinge haben in unserem reichen Land eine freundliche Aufnahme und unseren Schutz verdient. Die Hilfsbereitschaft der meisten Bürgerinnen und Bürger ist groß und sie setzen sich zur Wehr gegen die fremdenfeindlichen Angriffe einer kleinen Minderheit. Dies fordern wir auch vom Staat.
Sofortige Beendigung der Kriege insbesondere im Nahen Osten und in Afrika. Wir sind solidarisch mit dem Widerstand der Bevölkerung und den Friedensbewegungen.
Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr!
Sofortiger Stopp deutscher Waffenexporte!
Keine Drohnen für die Bundeswehr!
Bundeswehr raus aus den Schulen und Berufsberatungen!
Wir sind für die menschenwürdige Behandlung von Flüchtlingen!
Wir sind gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Faschismus und fordern
das Verbot der NPD und aller faschistischen Organisationen
Das Bündnis gegen Krieg und Faschismus als Teil der weltweiten Friedensbewegung lädt Sie herzlich ein, am Antikriegstag, den 1. September 2015, gemeinsam mit uns zu diskutieren und zu demonstrieren:
17.30 Uhr Information und Kundgebung auf dem Preuteplatz
18.30 Uhr Demonstration durch die Gelsenkirchener Innenstadt mit kurzen Zwischenkundgebungen an Stolpersteinen in der Von-der-Recke-Straße 10 (Familie Krämer), Am Rundhöfchen/Ecke Heinrich-König-Platz (Erich Lange) und Ebertstraße 1/Ecke Robert-Koch-Straße (Familie Back)
19.00 Uhr Abschlusskundgebung am Hans-Sachs-Haus, Ebertstraße