Etwa 200 Personen fanden sich nach dem sehr kurzfristigen Aufruf heute auf dem Preuteplatz in der Gelsenkirchener Innenstadt ein, um zwischen Primark, TK MAXX, dem Kaufhof, einer Apotheke und Deichmann um Solidarität für die Stadt Kobane im Norden Syriens zu werben. Kurdische Teilnehmer waren aus allen Altersgruppen da, sowie ein paar versprengte Deutsche. Ein kurzes Auftauchen einiger vorwitziger Grauer Wölfe-Anhänger sorgte spontan für etwas Bewegung unter den Jüngeren, doch der Großteil der Mahnwache verlief ruhig – und in einer Sprache, die ich nicht verstehe. Von der örtlichen Linkspartei stellte Hartmut Hering die Position der Linke auf Deutsch dar. DIDF verteilte ein informatives, mehrsprachiges Flugblatt.
Kobane wird wie bekannt von den Mörderbanden des sogenannten „Islamischen Staats“ belagert. Nachdem sie bereits im Norden Iraks an den Jesiden ein Blutbad angerichtet haben, Männer brutal abgeschlachtet und Frauen und Kinder in die Sklaverei geführt haben, wissen die Einwohner der Stadt im Norden Syriens, was ihnen blühen soll. In Deutschland nur wenig bekannt ist, dass Kobane mehr als eine kurdische Stadt ist. Das Gebiet Rojava steht für einen demokratischen, multiethnischen und mutireligiösen Ansatz, der offenbar nicht nur den religiösen Fundamentalisten ein Dorn im Auge ist, sondern auch den patriarchalischen Machthabern in anderen Staaten der Region.
Am Rande der Veranstaltung wurde überlegt, kommenden Freitag, 24.10.2014, eine weitere Solidaritäts-Kundgebung mit einem breiten Unterstützerkreis durchzuführen. Die Vorbereitungsgruppe hierzu trifft sich am Montag, 20.10.2014 um 20 Uhr im Parteibüro der Die Linke, dem „Werner-Goldschmidt-Salon“ in der Wildenbruchstraße.
Zur zweiten Solidaritätsdemonstration in Gelsenkirchen am 24.10.2014 konnte ich leider nicht dabei sein. Auf der Facebook-Seite der Gelsenkirchener Linke sind jedoch einige Fotos zu sehen:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.581500301954592.1073741831.169916066446353&type=1
Und auch SJD – Die Falken zeigen sich auf Antrag der Gelsenkirchener GenossInnen solidarisch:
Falken beschließen Solidarität mit Kobane
Beim Falken-Bundesausschuss der SJD-Die Falken am vergangenen Wochenende (18. und 19. Oktober 2014) im Kurt-Löwenstein-Haus in Werftpfuhl beschloss der Kinder- und Jugendverband auf Antrag von Gelsenkirchener Genoss*innen den Antrag „Solidarität mit Kobane“. In Kobane und der Region Rojava kämpfen zur Zeit kurdische Soldat*innen gegen die Angriffe der IS.
Die Falken werden dabei in Zukunft Solidaritäts-Demonstrationen für Kobane und die Region Rojava unterstützen, zur Spenden-Aktion für die Flüchtlinge der DIDF beteiligen und gemeinsam mit DIDF und dem kurdischen Studierendenverband YPX Veranstaltungen organisieren.
„Des Weiteren fordern wir Falken, dass Deutschland weitere Flüchtlinge aufnimmt und zivile Hilfe leistet“, so Sebastian Kolkau, Vorsitzender der Gelsenkirchener Falken. „Durch Kriege, Hunger und Unterdrückung sind zur Zeit Weltweit 51 Millionen Menschen auf der Flucht. Deutschland kümmert sich jedoch kaum um Flüchtlinge. Mit gerade einmal 190.000 Flüchtlingsaufnahme liegt Deutschland als eine der stärksten Länder gerade einmal auf Platz 22 der Aufnahmeländer. Pakistan, Iran und die Türkei nehmen dabei 3 bis 8 Mal so viele Flüchtlinge auf.“, so Kolkau weiter.
http://wp.falken-gelsenkirchen.de/2014/10/falken-beschliessen-solidaritaet-mit-kobane/#more-277