Nachdem in den letzten Jahren ein Personenbündnis aus Vertretern der linken Parteien (Die Linke, MLPD/AUF und DKP) sowie aus Vertretern der VVN-BdA eine jährliche Veranstaltung zum Antikriegstag etabliert hat, ruft in diesem Jahr auch mal wieder der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zu einer Veranstaltung in Gelsenkirchen auf. Anlass ist offenkundig das runde Jubiläum, welches man sich nicht entgehen lassen will. In diesem Jahr jährt sich zum hundersten Mal der Beginn des Ersten Weltkrieges am 1. August 1914 und zum 75. Mal die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges durch Nazi-Deutschland am 1. September 1939.
Unter der Überschrift „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ ruft der DGB Gelsenkirchen zu einer Kundgebung am Montag, 1. September 2014 um 18.30 Uhr auf. Der bisher bekannte Aufruf ist sehr allgemein gehalten und will den Millionen Opfern gedenken und „für Frieden, Menschenrechte und Demokratie demonstrieren.“ Dem kann wohl die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung zustimmen. Gleichzeitig will man „ein Zeichen für Toleranz und gegen rechte Gewalt“ setzen und wählt daher auch als Kundgebungsort den Platz der alten Synagoge, Ecke Gilden-/Georgstraße. Einen wesentlich ausführlicheren Aufruf des DGB-Bundesvorstandes findet sich auf der Seite des DGB-Hauses der Jugend hier.
Als Redner sind die üblichen Verdächtigen angekündigt: Josef Hülsdünker (DGB-Vorsitzender in Gelsenkirchen) und Frank Baranowski (Sozialdemokratischer Oberbürgermeister Gelsenkirchens) sowie die mir unbekannte Gloria Tenenbaum von der jüdischen Gemeinde in Gelsenkirchen, Gladbeck und Bottrop. Auf die Idee, mit dem bestehenden Antikriegstagsbündnis Kontakt aufzunehmen, ist man offenbar nicht gekommen.
Wie das Antikriegstagsbündnis reagiert, welches um 17.30 Uhr seinen Veranstaltungsbeginn auf dem Preuteplatz plant, wird sich noch herausstellen. Das Bündnis trifft sich wieder am Dienstag, 26. August 2014 um 18 Uhr im Parteibüro der Gelsenkirchener Linkspartei.