Der aus dem Jahre 2004 stammende französische Film „Un long dimanche de fiançailles“ erzählt mit großer visueller Kraft und viel Liebe zum Detail die Suche der 20jährigen Mathilde (Audrey Tautou) nach ihrem Verlobten Manech, der aus dem Ersten Weltkrieg nicht wiedergekehrt ist.
Manech gehörte zu fünf Soldaten, die 1917 wegen Selbstverstümmelung zum Tode verurteilt und in das Niemandsland zwischen den französischen und deutschen Schützengräben an der Sommefront gejagt wurden, um dort zu krepieren. Doch Mathilde hält eigensinnig an ihrem Gefühl fest, dass ihre große Liebe noch lebt, selbst als sie an einem Grab mit seinem Namen steht. Ihre Suche erstreckt sich in alle Richtungen und erzeugt zahlreiche kleine Nebenhandlungen, die sich vor und zurück in der Zeit bewegen. Sie folgt weiteren Hinweisen, wie den Stiefeln eines deutschen Soldaten und vertauschten Erkennungsmarken. Der Film zeigt auch den Stellungskrieg an der festgefahrenen Front, zeigt Schlamm, Dreck, Verrohung, Tod und Zerstörung. Dies wäre nicht auszuhalten, wenn sich der Film nicht gleichzeitig durch einen besonderen Humor bei der Darstellung der Charaktere und ihrer Eigenheiten auszeichnen würde.
Regie führte Jean-Pierre Jeunet, die Hauptrolle spielt Audrey Tautou, beide mit „Die fabelhafte Welt der Amelie“ bekannt geworden. Wie auch in anderen Filmen des Regisseurs („Delicatessen“, „Die Stadt der verlorenen Kinder“) werden ungewöhnliche Charaktere und ihre Geschichten zu einer sehr sehenswerten Erzählung zusammengefügt.