Bald Rosa-Böhmer-Platz in Gelsenkirchen? (II)

Rosa-Boehmer-PlatzUm seinen im April diesen Jahres vorgelegten Bürgerantrag, den Platz hinter dem Bildungszentrum nach dem Sintimädchen Rosa Böhmer zu benennen zu unterstützen, ruft Andreas Jordan (Gelsenzentrum) für Dienstag, dem 13. August 2013 um 18.30 Uhr zu einer symbolischen und temporären Platzbenennung auf. Bisher wurde über den Antrag noch nicht abschließend beraten.

Das Sinti-Mädchen Rosa Böhmer wurde vor 70 Jahren am 13. August 1943 aus der Schule heraus deportiert und im KZ Auschwitz wenige Tage vor ihrem zehnten Geburtstag ermordet. Ein früherer Vorschlag von Gelsenzentrum, die Ermordete zu ehren und den nach dem NS-Täter benannten „Paul-Schossier-Weg” in “Rosa-Böhmer-Weg” umzubenennen, fanden leider weder der Rat der Stadt noch die zuständige Bezirksvertretung überhaupt diskussionswürdig.

Die Benennung eines innerstädtischen Platzes nach Rosa Böhmer, stellvertretend für die verfolgten und ermordeten Sinti und Roma Gelsenkirchens, würde sich in die bereits vorhanden vier innerstädtischen Plätze einfügen, die in den Jahren 1986 bis 1988 stellvertretend für die verfolgten Sozialdemokraten, Kommunisten, Christen und Juden nach Margarethe Zingler, Fritz Rahkob, Heinrich König sowie Leopld Neuwald benannt worden sind.

Zugleich wäre, so schreibt Andreas Jordan in seinem Aufruf, die „… Benennung dieses Platzes (…) auch ein Aufruf an an die lokale Politik und Gesellschaft, der fortbestehenden Diskriminierung von Sinti und Roma energisch entgegenzutreten.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Rosa-Böhmer-Platz