Wie auch schon in den letzten Jahren ruft ein überparteiliches Personenbündnis zum Internationalen Antikriegstag auf. Hier der Text des diesjährigen Aufrufs:
Liebe Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener,
Der 2. Weltkrieg, der am 1. September 1939 mit dem Überfall der faschistischen Wehrmacht auf Polen begann, kostete über 50 Millionen Menschen das Leben. Auch Gelsenkirchen war bei Kriegsende eine Trümmerwüste. Mehr als 20.000 Menschen aus unserer Stadt bezahlten Naziherrschaft und Krieg mit ihrem Leben. Die Überlebenden zogen damals die Schlussfolgerung: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg.
Heute beteiligt sich Deutschland wieder weltweit an Kriegen. Dabei geht es um Sicherung von Rohstoffen und Einflusssphären. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Einsätze in Afghanistan und anderswo sofort zu beenden und die weitere Umrüstung der Bundeswehr zur Interventionsarmee zu stoppen.
Aber auch ohne deutsche Soldaten morden deutsche Waffen in aller Welt. Waffenexporte wie an die reaktionäre Diktatur von Saudi-Arabien dienen vor allem den Interessen der Rüstungskonzerne und machen die Bundesregierung zum Mittäter bei der Unterdrückung der dortigen Bevölkerung. Die Rüstungsmilliarden, die für Aufrüstung und Modernisierung von Waffensystemen der Bundeswehr aufgewendet werden, fehlen u. a. in den Kommunen, die überschuldet sind und die Ausgaben für soziale Zwecke herunterfahren. Wir fordern die Bundesregierung auf, Waffenexporte zu stoppen, Rüstungsausgaben nachhaltig zu senken, das Selbstbestimmungsrecht der Völker zu respektieren, sich für das Verbot und die Vernichtung aller ABC-Waffen einzusetzen und sich selbst zu verpflichten, diese niemals zum Einsatz zu bringen.
Zunehmende Aggressivität nach außen bedingt die verschärfte Überwachung im Innern. Die Aufdeckung von „Prism“, „Tempora“ und anderer Aushorchungsprogramme legt offen, dass die Bürger flächendeckend und weltweit überwacht werden. Dabei stecken die bisherigen Bundesregierungen mit den USA „unter einer Decke“. Währenddessen konnten bewaffnete Nazibanden wie die NSU unbehelligt jahrelang Morde an Migranten begehen. Wir fordern die Bundesregierung auf, diese Praktiken zu beenden, die Geheimdienste aufzulösen, rechte Umtriebe kompromisslos zu bekämpfen und alle faschistischen Organisationen und ihre Propaganda endlich zu verbieten.
Wir begreifen uns als Teil der weltweiten Friedensbewegung, die eine starke Kraft ist gegen Kriege, äußere Einmischung und für das friedliche Zusammenleben der Völker.
Die Gelsenkirchener Friedensbewegung lädt Sie herzlich ein, am 31. August 2013 gemeinsam mit uns zu diskutieren und zu demonstrieren:
11.00 Uhr Informationen und Aktionen gegen Kriege und Aufrüstung (Preuteplatz)
11.30 Uhr Kundgebung auf dem Preuteplatz
12.30 Uhr Demonstration zum Mahnmal für die Opfer des Hitler-Faschismus im Gelsenkirchener Stadtgarten
13.00 Uhr Gedenkfeier für die Opfer von Krieg und Faschismus, Stadtgarten