Ein überraschend breites linkes Personenbündnis hat sich in Gelsenkirchen zusammengefunden und ruft auf der Basis eines Minimalkonsensus gemeinsam zum diesjährigen Antikriegstag am 1. September auf. Die Erstunterzeichner stammen unter anderem aus der Die Linke, der MLPD bzw. AUF, der DKP und der VVN.
Hier der Aufruf:
1. September – Internationaler Antikriegstag
Aufruf Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger
Sehr geehrte Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener,
am 1. September vor 72 Jahren begann Nazideutschland mit dem Überfall auf Polen den II. Weltkrieg. Der faschistische Terror legte große Teile Europas in Schutt und Asche, auch Gelsenkirchen war bei Kriegsende eine Trümmerwüste. Mehr als 20.000 Menschen aus unserer Stadt bezahlten Naziherrschaft und Krieg mit ihrem Leben.
Die Überlebenden zogen damals die Schlussfolgerung:
Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg.
Doch heute stehen wieder deutsche Soldaten im Ausland. Allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz geht es dabei vorrangig um die Sicherung von Rohstoffen und Einflusssphären. Mehr als 50 deutsche Soldaten mussten dafür bereits ihr Leben lassen.
Wir begrüßen deshalb die Forderung des Deutschen Gewerkschaftsbundes:
„Wir fordern die Bundesregierung auf, den Bundeswehreinsatz in Afghanistan zu beenden und die Zivilgesellschaft stärker zu unterstützen!
Der Einsatz in Afghanistan ist der Vorbote für weitere Auslandseinsätze der Bundeswehr. Ihre Neuausrichtung zur Interventionsarmee lehnen wir ab. … Wir fordern die Bundesregierung einmal mehr auf, Rüstungsexporte in Krisenregionen zu verbieten und Rüstungsausgaben nachhaltig zu senken!“
Die Rüstungsmilliarden fehlen gerade im Ruhrgebiet, um Arbeitslosigkeit und soziale Verarmung zu bekämpfen. Heute wie vor 1933 missbrauchen die Neofaschisten wirtschaftliche Not und Angst vor dem sozialen Abstieg für ihre faschistische Propaganda und rassistischen Terror. Dieser Gefahr müssen wir entschlossen begegnen:
- Wir treten dafür ein, alle faschistischen Organisationen zu verbieten.
- Am 3. September wollen Nazis erneut in Dortmund marschieren. Damit dürfen sie nicht durchkommen. Wir rufen alle Demokraten auf: beteiligt euch an den Aktionen „Dortmund stellt sich quer“.
- Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Opfern und Angehörigen des faschisti-schen Terroranschlages in Norwegen.
Die Gelsenkirchener Friedensbewegung lädt Sie herzlich ein, am 1. September gemeinsam mit uns zu diskutieren und zu demonstrieren:
17.15 Uhr Informationen und Aktionen gegen Krieg (Preuteplatz / Bahnhofstraße)
17.30 Uhr Kundgebung auf dem Preuteplatz
18.30 Uhr Demonstration zum Mahnmal für die Opfer des Hitler-Faschismus im Gelsenkirchener Stadtgarten
19.00 Uhr Gedenkfeier für die Opfer von Krieg und Faschismus mit anschließender Blumenniederlegung