Die Diskussion um „so genannte“ Stolpersteine in Gelsenkirchen 2005/06

Gunter Demnig verlegt Stolperstein für Charles GantyMit der Verlegung von inzwischen 19 Stolpersteinen seit 2009 sowie der geplanten Verlegung von weiteren Stolpersteinen voraussichtlich im August 2011 kann man sagen, dass dieses Kunst- und Erinnerungsprojekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig zu einem etablierten Bestandteil der Gedenkkultur in Gelsenkirchen geworden ist. Dies ist nicht zuletzt der beharrlichen Initiative des Vereins Gelsenzentrums seit Mitte 2005 zu verdanken, das die Verlegung organisiert und begleitet sowie die Hintergründe und Geschichte der Menschen im Internet dokumentiert. Andreas Jordan wird mit seinem Engagement schon mal als „teamunfähiger Einzelgänger“ bezeichnet, doch vermutlich ist es genau diese Eigenschaft, die dazu geführt hat, dass in Gelsenkirchen überhaupt Stolpersteine verlegt wurden und werden. Also handelt es sich eigentlich um einen Ehrentitel. Wenn man sich das Ergebnis ansieht, dann braucht es mehr „teamunfähige Einzelgänger“ in dieser Stadt, die sich von Widerständen nicht beirren lassen!

Eher zufällig bin ich bei einer Recherche im Ratsinformationssystem der Stadt Gelsenkirchen auf die Thematisierung der „Stolpersteine“ in den städtischen Gremien 2005/06 gestoßen. Begonnen hatte die Diskussion mit einem Antrag, den Werner Cichowski am 20.03.2005 für die damalige PDS (jetzt Die Linke) an die Bezirksvertretung Mitte stellte. Darin beantragte er angesichts der „starken Ausweitung des Rechtsextremismus“, den 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus am 8. Mai 2005 würdevoll zu gestalten. Neben feierlichen Kranzniederlegungen an allen vorhandenen Mahnmalen regte er an, „gemeinsam mit dem Institut für Stadtgeschichte herauszufinden, wo im Bezirk GE-Mitte besondere Orte von Naziverbrechen bzw. Wohnungen und Wirkungsstätten von Antifaschisten gewesen sind“, um dort „so genannte“ Stolpersteine einzurichten. Die Bezirksvertretung Mitte beschloss in ihrer Sitzung am 06.04.2005 in der Begegnungsstätte Haverkamp, dass die Einrichtung von „Stolpersteinen“ eine gesamtstädtische Aufgabe sei und verwies den Antrag an den Rat der Stadt. (Das Protokoll zu diesem Tagesordnungspunkt ist übrigens eine sehr schöne Comedy-Vorlage, aber das nur am Rande.)

Der Antrag wurde als Empfehlung im Kulturausschuss vorberaten. Dieser tagte am 01.06.2005 im Rittersaal von Schloss Horst. Hans-Joachim Siebel hatte für die SPD-Fraktion zwar einige Fragen zu den Stolpersteinen, doch die Beantwortung schien nicht besonders wichtig zu sein, da die SPD-Fraktion zwar ein Gedenkprojekt unterstützen wolle, aber nicht in der Form der Stolpersteinen, sondern in Form von in Augenhöhe angebrachte Gedenktafeln. Bernd Matzkowski (Bündnis 90/Die Grünen) wollte mit Gelassenheit an die Diskussion herangehen und erst verschiedene Aspekte klären. Der Leiter des Instituts für Stadtgeschichte, Priamus, kritisierte u.a., dass mit der Auswahl der Opfer, die einen Stolperstein erhalten sollen, eine erneute „Selektion“ betrieben würde und die Informationen auf dem Stolpersteinen selbst zu knapp seien. Frauke Schraeder (CDU) hatte dagegen schon Stolpersteine in Holland gesehen und fand das Projekt sehr sinnvoll.

In der weiteren Diskussion im Ausschuss wurden noch weitere und in derartigen Diskussionen typische Argumente eingebracht. So war der Kulturdezernent Beck der Auffassung, größere Geldbeträge besser für die Gestaltung des aktuellen kulturellen jüdischen Lebens einzusetzen. Herr Dr. Priamus führte noch aus, dass die Ermittlung der Nachfahren von NS-Opfern aufwändig und unter Umständen teuer sein könnten. Barbara Filthaus wollte nicht nur jüdische, sondern alle Opfer der NS-Zeit berücksichtigt wissen und empfahl, die Stolpersteine nach und nach einzuweihen, um wiederkehrend zu erinnern. Auch die Frage, ob die Stolpersteine pflegeintensiv seien, wurde gestellt und von Dr. Priamus bejaht. Nicht an der Diskussion beteiligt hat sich übrigens der von der damaligen PDS in den Ausschuss entsandte Roland Küpper, der das Projekt „Stolpersteine“ später zu torpedieren versuchte. Schließlich glitt die Diskussion durch einen unsäglichen Beitrag in geschichtsrevisionistische Gefilde ab und wurde beendet.

Obwohl im Protokoll der Kulturausschusssitzung keine förmliche Abstimmung dokumentiert ist, findet sich im Ratsinformationssystem eine Empfehlung des Kulturausschusses an den Rat der Stadt, „die Beratung nicht fortzufahren“, sondern zunächst die Erfahrung aus anderen Städten auszuwerten. Hierzu werde das Institut für Stadtgeschichte dem Kulturausschuss am 28. September 2005 die Ergebnisse vorlegen. Damit war schon mal klar, dass es zum 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus am 8. Mai 2005 keine Stolpersteine geben würde.

Doch die Vorlage des Instituts für Stadtgeschichte, die dem Kulturausschuss für den 28.09.2005 vorgelegt wurde, beinhaltet mehr als Erfahrungen aus anderen Städten. Unter dem Titel „Projekt ‚Erinnerungsorte'“ wird das Projekt „Stolpersteine“ zwar gewürdigt, doch aufgrund verschiedener „Schwächen“ schlägt das Institut für Stadtgeschichte dem Kulturausschuss ein Projekt mit „Erinnerungstafeln“ vor. Also ein Projekt, wie es Hans-Joachim Siebel bereits am 01.06.2005 für die SPD-Fraktion vorgeschlagen hatte. Diese sollen mehr Informationen als die „Stolpersteine“ bieten und ebenfalls durch bürgerschaftliches Engagement („Demokratische Initiative“) getragen werden, sich aber nicht nur auf die Zeit des Nationalsozialismus beziehen. In der Diskussion im Ausschuss, verfolgt man das Protokoll, waren die „Stolpersteine“ offenbar kein Thema mehr. Zwar betonten die Diskutanten, dass man niemanden daran hindern wolle, das Projekt „Stolpersteine“ in Gelsenkirchen weiter zu verfolgen, doch die Stadt Gelsenkirchen solle ein Projekt beschließen, das darüber hinaus ginge. Der Vorlage wurde einstimmig zugestimmt. Der Rat der Stadt stimmte am 27.10.2005 ebenfalls zu. Dort wurde auch noch einmal betont, dass es keine Absage an einem Projekt „Stolpersteine“ sei.

Es dauerte bis ins nächste Jahr, genau bis zum 06.06.2006, bevor das Thema „Stolpersteine“ erneut aufgegriffen wurde. Die damalige gemeinsame Ratsfraktion aus AUF und Die Linke.PDS beantragte für die nächste Ratssitzung den Tagesordnungspunkt „Stolpersteine“. Beantragt wurde von Ulla Möllenberg die Verlegung von Stolpersteinen für die „drei Gelsenkirchener Opfer des Faschismus bzw. Widerstandskämpfer“ Erich Lange, Paul Bukowsky und Charles Ganty. Der Rat der Stadt überwies in seiner Sitzung am 22.06.2006 den Antrag an den Kulturausschuss – gegen die 4 Stimmen der Antrag stellenden Fraktion. Der Kulturausschuss lehnte den Antrag in seiner Sitzung am 23.08.2006 mit Verweis auf die „ausführliche Diskussion“ des Vorjahres ab.

Damit war die Verlegung von Stolpersteinen klar auf private Initiativen verwiesen, die nach langem hin und her ab 2009 durch die Initiative Gelsenzentrums erfolgte.

16 Gedanken zu „Die Diskussion um „so genannte“ Stolpersteine in Gelsenkirchen 2005/06

  1. Enrique Abacho

    Da lese ich doch hier etwas von dir über anderer Leutes „Geschichtsrevisionismus“ und stelle mit großem Vergnügen fest, dass du kein Problem, hast selber welchen zu betreiben.
    Unkenntnis kann es ja nun nicht mehr sein, die dich die Rolle der Stolperstein Unterstützergruppe verschweigen lässt, die gerne für Gelsenzentrum Steine aus dem Weg geräumt hat, damit das Projekt verwirklicht werden konnte.
    So wirst du weder der Kunstaktion „Stolpersteine“ gerecht, noch einer Erinnerungskultur, noch einer politischen Kultur.

    Niemand beschimpft das Engagement von Andreas Jordan, wenn er ihm so wie ich, Teamunfähigkeit bescheinigt.

    Merke noch mal:
    Andreas Engagement für die Verlegung verdient absolute Anerkennung und Respekt!

    Seine Vorstellungen von „politischer Hygiene“ halte ich für fragwürdig, sein Philosemitismus und seine übersteigerte Rolle zum moralischen Oberlehrer und Tugendwächter ebenfalls. Das scheint aber allen eigen zu sein, die ein Damaskuserlebnis hatten.

  2. Knut

    Tut mir leid, dass ich nicht unfehlbar bin. Aber Du hast natürlich Recht, dass die Rolle der Unterstützergruppe auch noch gewürdigt werden muss, als Antwort auf die merkwürdige Aktion von Roland Küpper. Hier erst mal in Kürze:

    „Der Anstoß zur Verlegung von Stolpersteinen ist auf den persönlichen Einsatz von Andreas Jordan und seiner Frau Heike zurückzuführen. Doch wegen der öffentlichen Diskussion um die Vergangenheit Jordans (ihm wird vorgeworfen, früher Kontakte zur rechten Szene gehabt zu haben) drohte die Realisierung des Projekts Stolpersteine in Gelsenkirchen zunächst zu scheitern. Erst die Gründung eines Unterstützerkreises mit u.a. Ex-Kulturdezernent Peter Rose, Bernd Matzkowski (Grüne), Paul Erzkamp (Antifa/Falken) sowie Mitgliedern des Internetforums Gelsenkirchener Geschichten sorgte für den Durchbruch.

    Dieser Kreis stellte sich demonstrativ hinter die Sache und trug damit dazu bei, dass Gunter Demnig im Juli 2009 nach umfassender Vorbereitung durch die Jordans bzw. Gelsenzentrum die ersten Steine verlegen konnte.“

    Quelle: http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/Streit-um-Stolpersteine-in-Gelsenkirchen-id3533545.html

  3. Enrique Abacho

    Danke für die faire Korrektur.
    Bliebe noch der Vorwurf der „Beschimpfung,“ den ich zurückweise. Wo du eine Schmähung, Beleidigung, Verunglimpfung, Erniedrigung – kurz unflätiges Verhalten von mir konstatierst, sehe ich nichts als eine zurückhaltende objektive Beschreibung.
    Du hast sicherlich genug Hintergrundwissen, um den Euphemismus meiner Bemerkung richtig zu deuten. Thema ist an dieser Stelle durch.

  4. Knut

    „Beschimpfung“ ist schon geändert, und „temaunfähige Einzelgänger“ mit einem Link auf deinen Blog-Eintrag versehen. Darf sich jeder seine eigene Meinung selbst bilden.

  5. Andreas Jordan

    Heinz Niski alias Enrique Abacho, ich bin immer wieder erstaunt, mit welchem Eifer und mit welcher Vehemenz Du mich in vielfältiger Form diskreditierst. Du kennst mich nicht, Du kennst meine Vita nicht, du kennst meine Motivationen nicht. Deine „Beurteilungen“ hier und an anderer Stelle gehen fehl.

    Jüngst musste eine bekannte Gelsenkirchenerin erleben, wie Ihr das Amtsgericht Gladbeck per Urteil untersagte , weiterhin Gerüchte über mich zu verbreiten. Möchtest Du, Heinz Niski, der Nächste sein?

    1. Enrique Abacho

      @ Gelsenzentrum alias Andreas Jordan
      ich war überhaupt nicht erstaunt, mit welcher Chuzpe du Vereinbarungen zwischen dem Unterstützerkreis und dir über den Haufen geworfen hast. Nach mehrstündigen Interviews die ich mit dir führte, Telefonaten, Gesprächen, Veranstaltungen und konkreter Zusammenarbeit an einem Projekt, habe ich sicherlich kein allumfassendes Bild von dir.
      Allerdings aber schon ein so differenziertes, dass ich Fragen zu deiner Motivationslage stellen kann.
      Bedauerlich, wenn sich gerade an deiner Person das Problem der Funktionalisierung eines Themas zum Benefit des eigenen Egos verankert, das sollte und müsste dir doch selber Ansporn sein, darüber nachzudenken.

      Zum königlich bayrischen Amtsgericht Gericht usw. – abgesehen davon dass es nur bestätigt was ich hinterfrage (Ich Andreas habe mal wieder eine bekannte Person zur Strecke gebracht) halte ich dich in den von mir aufgeworfenen Fragen auch vor Gericht nur für bedingt Satisfactionsfähig.

      Das sind Fragen allgemeiner Natur über eine politische Ethik, die die Gelsenkirchener Bürger und politisch Engagierten mit sich, unter sich, über sich klären müssten – und sehr wahrscheinlich ohne dich. Denn leider reagierst du auch hier wieder wie ein Sprechautomat auf Stichwörter, die du zudem noch falsch einsortierst.

      Gericht?
      Brauche ich nicht.
      Kannst du aber machen wenn du eine neue Form von Öffentlichkeit für dich suchst.

      Herzlichst
      Dein Heinz alias Enrique

  6. Chajm

    Es regt doch zum Nachdenken an, wenn derjenige, dessen gute Absichten durch eine Gruppe von Menschen unterstützt wurde, sich am Ende der Geschichte sogar gegen Mitglieder dieses Kreises wendet und ihnen einen Prozess androht.

    Eine kritische Auseinandersetzung mit der Problematik der schwierigen Zusammenarbeit fand nicht statt, weil der Einzelgänger (gibt es nicht einen Arbeitskreis? ) diese Diskussion nicht aufgenommen hat. Eine konstruktive Auseinandersetzung hätte zur Folge haben können, dass das eigentliche Projekt in den Vordergrund gerückt wäre und die organisierende(n) Person(en) in den Hintergrund. Zudem hätte man das Projekt auf einen breiteren Sockel bringen können. Die entscheidenden Personen hätten die Spender sein können und natürlich diejenigen, deren Namen auf den Steinen stehen. Das wäre der wünschenswerte Weg gewesen. So ist es nun (es hat es jedenalls momentan den Anschein) die Sache/Angelegenheit einiger weniger Personen.
    Zum Vorgehen: Irgendwelche Andeutungen zu machen, über irgendwelche Verurteilungen, ist keine besonders solide Aussage. Fakten nennen oder nicht. Ein einfacher Hinweis darauf, dass man juristische Schritte erwägen könnte, hätte vermutlich ausgereicht.

  7. Knut

    Was soll man zu diesem Schlagabtausch hier sagen?
    1. Ohne Andreas Jordan gäbe es in Gelsenkirchen keine Stolpersteine! Ich glaube, da kann jeder hier zustimmen, oder?
    2. Es gibt Kritikpunkte an Andreas Verhalten und Arbeitsweise. Diese wird man kaum in den Kommentaren hier oder vor Gericht klären können. Ich rate auch davon ab, juristische Streitereien anzufangen, da ich glaube, dass das zu nichts führt.

      1. Chajm

        @Knut:
        So ist es. Das wird ja wohl auch niemand in Abrede stellen.

        @Andreas Jordan:
        Das nenne ich eine interessante Wendung, nach dem Tritt in den Allerwertesten nun ein runder Tisch? Mit welchem Ziel? Eine weitere Zusammenarbeit? Weiterhin keine Zusammenarbeit? Verbreiterung der Basis?

      2. Enrique Abacho

        @Herr Andreas
        Doch doch, virtuell bringt sehr viel – nämlich demokratische Öffentlichkeit.
        Der letzte runde Tisch mit dir endete damit, dass du die Persönlichkeiten, die mit ihrem Namen für dich bürgten, zu deinen Claqueuren und deiner Hilfstruppe degradieren wolltest, dich als absolutistischen Monarchen und deine Frau als deine Stellvertreterin installieren wolltest.
        Es mag den einen oder anderen amüsieren, dass du den Kreis mit einem Chapter verwechseltest, weniger amüsant sind deine öffentlichen Vorwürfe, dass Mitglieder des Kreises Kinderpornografie fördern oder Jugendliche zu kriminellen Taten auffordern würden.

        Dass du dich später feiern lässt als jemand, der Verleumdungen standhält, beweist zumindest deinen Humor, der für den Laudator offensichtlich zu feinsinnig ist.

        Runder Tisch mit dir nur wenn du:

        1. Dich in angemessener Form öffentlich für den Kinderpornografie Vorwurf entschuldigst.
        2. Eine öffentliche Erklärung abgibst, warum du die Zusammenarbeit mit dem Unterstützerkreis einseitig und unter Inszenierung eines Eklats aufgekündigt hast.
        3. Eine öffentliche Erklärung abgibst, warum du nicht wie vereinbart nach der Verlegung der Steine auf einer öffentlichen Veranstaltung zu den gegen dich gerichteten Vorwürfen Stellung nehmen wolltest.
        4. Wenn du öffentlich die Vorwürfe auflistest, die du gegen mich zur Anklage bringen willst.

        Herzlichst
        Dein Enrique, der auch Heike grüßen lässt

        1. Knut

          *schmunzel* So wie sich das hier liest, wird es wohl keinen runden Tisch mit euch dreien geben.

          1. Enrique Abacho

            Das Runde muss ins Eckige – heißt in diesem Fall:
            die für mich wichtigste Frage ist, warum Andreas diesen Teil der Vergangenheit dokumentiert und „aufbereitet“ während die Demokratischen Parteien, Verbände etc. offensichtlich jahrzehntelang zu geschwächt? desinteressiert? waren, um eine umfassende Bestandsaufnahme zu machen.
            Wenn man Andreas glauben darf, hat er ja noch einiges Material über bisher nicht öffentlich bekannte Verstrickungen des einen oder anderen nicht unbekannten Bürgers mit dem NS-Apparat.
            Wenn es stimmt, stellt sich die Frage, ob diese Unterlagen nicht woanders besser aufgehoben sind und aufgearbeitet werden könnten.
            Das würde Zusammenarbeit zwischen einem Teamun… … ach lassen wir das

  8. Andreas Jordan

    Zurück zum eigentlichen Thema:

    Thematisiert wurde die Umsetzung des Projektes Stolpersteine in Gelsenkirchen „stadtintern“ bereits im Frühjahr 2004. Seinerzeit sollte sich auf Anraten von Dr. Manfred Beck die „Demokratische Initiative“ der Idee, auch in Gelsenkirchen Stolpersteine zu verlegen, annehmen. Über eine mögliche Trägerschaft durch die „Demokratische Initiative“ sollte ebenfalls nachgedacht werden. Schon frühzeitig standen der Realisierung der Stolpersteine auch finanzielle Aspekte entgegen. Dr. Manfred Beck äußerte sich seinerzeit zum Thema Finanzierung der „Stolpersteine“, Zitat: (…) Auch möchte ich prüfen, inwieweit die Umsetzung einer solchen Aktion mit Blick auf den Finanzbedarf mit unserem Anliegen kollidiert, den Neubau einer Synagoge in Gelsenkirchen nachhaltig zu unterstützen. (…), und an anderer Stelle: (…) Prinzipiell ist der den „Stolpersteinen“ zugrunde liegende Gedanke der Patenschaft zu begrüßen. Allerdings befürchte ich, dass damit die Spendenbereitschaft zugunsten der neuen Synagoge in Gelsenkirchen sinken
    könnte. Deshalb muss auch hier nach Mitteln und Wegen gesucht werden, dass sich das neue Erinnerungsprojekt – so es von der DI getragen – und der Synagogenneubau nicht gegenseitig blockieren und am Ende womöglich beide Projekte auf der Strecke bleiben. (…) Der „Demokratischen Initiative“ wurde das Projekt Stolpersteine schließlich Ende 2004 zur Diskussion vorgestellt. Die „Demokratischen Initiative“ kam noch im gleichen Jahr zu dem Ergebnis, die „Erinnerungstafeln“ aufzustellen und die Realisierung des Projektes Stolpersteine nicht weiter zu verfolgen. Damit waren die Weichen für die danach folgende „öffentlich“ geführte „Diskussion“ gestellt.

  9. Enrique Abacho

    @Andreas Gelsenzentrum
    stimmt es eigentlich, dass die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) keine Basis für eine Zusammenarbeit mit dir bzw. Gelsenzentrum sehen?
    Wenn ja – warum?

  10. Pallor

    Ich darf dazu nur kurz klar Stellen:

    Die VVN-BDA Gelsenkirchen misstraut Andreas Jordan nicht. Er ist ein engagiertes Mitglied und leistet einen wichtigen Teil der antifaschistischen Arbeit in Gelsenkirchen.

    Uns ist bewusst das er umstritten ist und Einzel-Meinungen auch seine Person anders einschätzen. Die VVN-BDA versteht sich aber als Gruppe die alles Unternimmt den Antifaschismus voran zu treiben und organisiert eine größt mögliche Breite des Widerstandes gegen alte und neue Nazis.

    Weiter wird es keine Personal Debatten in der Öffentlichkeit geben, jeder Mensch ist herzlich eingeladen zu den VVN-BDA Sitzungen zu kommen und mitzuarbeiten.

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