Gelsenkirchener Lichter

Bild 175-04413 AuschwitzZu einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus lädt der gemeinnützige Verein Gelsenzentrum ein. Am 27. Januar 2011 sollen „im Herzen unserer Stadt Kerzen zum Gedenken an die Opfer des nationalsozialistischen Gewaltregimes leuchten“, schreiben die Veranstalter und rufen Gelsenkirchener Bürgerinnen und Bürger jeden Alters dazu auf, selbst mitgebrachte Kerzen zwischen 17 und 19 Uhr auf dem Neumarkt Höhe Bahnhofstraße gemeinsam anzuzünden.

Der Termin erinnert an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee. Dieser Tag wird seit 1959 in Israel als Gedenktag begangen, in Deutschland ist er seit 1996 Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, die Vereinten Nationen erklärten ihn 2005 zum „Internationalen Holocaust-Gedenktag“. Der Gedenktag erinnert am Jahrestag der Befreiung des KZ an alle durch die Nazis verfolgten und ermordeten Menschen. Auschwitz ist dabei das Synonym für die industrielle Vernichtung von Menschen. Die durchschnittliche Lebensdauer im Konzentrationslager Auschwitz betrug drei Monate, viele Deportierte wurden bereits an der (Bahn-)Rampe von Auschwitz direkt nach der Ankunft für den sofortigen Mord durch Gas ausgewählt.

Der Termin erinnert zugleich an die erste und größte Deportation jüdischer Bürger aus Gelsenkirchen am 27. Januar 1942. 355 Gelsenkirchener und weitere Bürger aus umliegenden Städten mussten von der damaligen Ausstellungshalle an der Wildenbruchstraße aus zum Güterbahnhof laufen und wurden mit der Reichsbahn zunächst in das Ghetto nach Riga gebracht, das der Zug am 1. Februar 1942 erreichte. Nur wenige der Deportierten überlebten.

Bereits im vergangenen Jahr, am 27. Januar 2010, hatte Gelsenzentrum eine Gedenkveranstaltung durchgeführt. Ein Schweigezug führte von der Wildenbruchstraße zum alten Güterbahnhof. Dieses Mal findet die Gedenkveranstaltung im Herzen der Stadt statt. Eine gute Entscheidung, wie ich finde!